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Sport: Ein Sieg, ein neues Ziel

Bochum gewinnt 3:0 und träumt vom UI-Cup – Hamburg ist trotz der Heimniederlage wohl gerettet

Theofanis Gekas war schon vor der Pause mal richtig heißgelaufen. Da fühlte sich der Grieche im gegnerischen Strafraum erst von Joris Mathijsen allzu heftig angegangen, dann rempelte ihn auch noch Guy Demel. Gekas reklamierte, zeterte, protestierte – und zeitweise brachte ihn sein Temperament in die Nähe einer Roten Karte. Schiedsrichter Felix Brych beließ es bei einer Ermahnung. Gut für den VfL Bochum. Weil sich Gekas in der zweiten Halbzeit auf das besann, was Torjäger gemeinhin zu tun pflegen: Tore schießen. Mit seinem 20. Saisontreffer zur 1:0-Führung im Spiel beim Hamburger SV setzte der nach der Saison zu Bayer Leverkusen wechselnde Stürmer ein fußballerisches Zeichen, das auch seine Kameraden beflügelte. „Unsere Lebensversicherung Gekas“, schwärmte VfL-Trainer Marcel Koller später. Am Ende demütigte Bochum den HSV in der mit 57 000 Zuschauern ausverkauften AOL-Arena gar mit 3:0 (0:0).

„So, wie wir diesmal gespielt haben, hätten wir noch ein Jahr lang spielen können, ohne ein Tor zu erzielen“, ärgerte sich HSV-Trainer Huub Stevens. Dennoch hatte das Spiel in Verbindung mit den Ergebnissen von den anderen Plätzen auch noch einen unverdient angenehmen Effekt für den HSV. Der Mannschaft droht aufgrund des guten Torverhältnisses nur noch höchst theoretische Gefahr, am Ende abzusteigen. Die Bochumer haben inzwischen anderes im Auge als den Klassenerhalt, den haben sie gestern geschafft: Sie reden neuerdings mit im Kampf um das internationale Geschäft. „Wir schauen jetzt nach oben“, sagte Trainer Koller und meinte den UI-Cup.

Eine Viertelstunde genügte den Bochumern gestern, um einen lethargisch vor sich hinkickenden HSV abzustrafen. Das 2:0 des VfL resultierte aus einem Eigentor von Mathijsen, der einen Schuss von Dennis Grote ins eigene Netz lenkte, das 3:0 schaffte Zvjezdan Misimovic mit einem Handelfmeter. Verursacht hatte den Strafstoß am Strafraumeck Collin Benjamin. Der HSV-Verteidiger machte sein 100. Bundesligaspiel, er lieferte ein schwaches Spiel ab.

Aber auch andere beim HSV versagten. Rafael van der Vaart trat kaum positiv in Erscheinung. Oder Paolo Guerrero: Der hatte in den letzten drei Spielen als Einwechselspieler drei wichtige, Punkte bringende Tore in den Schlussphasen erzielt. Diesmal durfte er von Anfang an ran und brachte auch nur wenig Konstruktives zustande. Für VfL-Torwart Drobny blieb es insgesamt ein gemütlicher Nachmittag. „In der letzten halben Stunde haben wir eine Lehrstunde in punkto Effektivität erhalten“, gab Huub Stevens zu. Widersprechen mochte da niemand.

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