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Sport: Ein Sieg für den Trainer

Der VfB Stuttgart gewinnt 1:0 gegen Getafe

Wie lange Jens Keller als Cheftrainer auf der Bank des VfB Stuttgart sitzen wird, weiß er derzeit nicht genau. Seit der ehemalige Verteidiger vor knapp zwei Wochen Christian Gross ablöste, gilt eine Bewährungsfrist über einige Spiele, in denen Keller mit seiner Mannschaft möglichst oft siegen muss, um mindestens bis Saisonende Cheftrainer zu bleiben. Nach dem 2:2 bei Schalke 04 sammelte der VfB am Donnerstagabend in der Europa League weitere drei Pluspunkte für Kellers Bewerbungsmappe. Nach dem 1:0 (1:0) gegen den FC Getafe aus Spanien vor 17 400 Zuschauern stehen die Schwaben in der Gruppe H weiter an erster Stelle und sind praktisch für die Zwischenrunde qualifiziert. Der Rumäne Ciprian Marica erzielte in der 22. Minute das 1:0. Der Jubel über seinen ersten Sieg in der Europa League hielt sich bei Keller jedoch in überschaubaren Grenzen. „Wir haben unser Ziel erreicht und drei Punkte geholt“, sagte der VfB-Coach nach dem Spiel. „Und wir haben zu Null gespielt. In der zweiten Halbzeit hat mich geärgert, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Wir hätten es einfacher haben können.“

Keller hatte Flügelspieler Timo Gebhart für das Spiel gegen den FC St. Pauli am Sonntag geschont, der angeschlagene Serdar Tasci stand wegen einer Adduktorenverletzung gar nicht im Kader. Aber auch mit ihren Vertretern Mauro Camoranesi und Khalid Boulahrouz gelang es dem VfB, die Partie zunächst überlegen zu gestalten. „Was wir mitnehmen, ist eine Spur mehr Selbstbewusstsein“, sagte Keller.

Marica hatte bereits in der Anfangsphase eine gute Gelegenheit und durfte wenig später dann auch jubeln. Nach Zuspiel von Zdravko Kuzmanovic scheiterte der Rumäne noch am herausgeeilten Getafe-Keeper Oscar Ustari, traf dann aber aus spitzem Winkel ins leere Tor. Danach versäumte es Stuttgart, die Führung auszubauen. Vor allem Nationalstürmer Cacau zeigte im Abschluss große Schwächen. In der 50. Minute lief er alleine auf Ustari zu, scheiterte aber aber mit einem schlecht platzierten Schuss. In der 62. Minute hatte Zdravko Kuzmanovic Pech mit einem Versuch aus 20 Metern. Die unkonzentrierten Stuttgarter riskierten so durch einen Konter der Spanier den Ausgleich. Weil die Gäste aber kein großes Risiko eingehen wollten, sank das Niveau der Begegnung merklich. Keller brachte nach 65 Minuten für Christian Träsch und Torschütze Marica den jungen Patrick Funk und den Russen Pawel Pogrebnjak. Der Qualität des Spiels half das nicht unbedingt weiter. Die Stuttgarter zitterten sich bei schwindenden Kräften zum Sieg.

Ein erfolgloses Spiel gegen den Klub aus der spanischen Hauptstadt hätte Kellers Chancen auf Weiterbeschäftigung sicher verschlechtert, viel wichtiger als die Europa League aber ist für die Stuttgarter ohnehin die Bundesliga. Siege dort zählen auch für den Trainer auf Probezeit doppelt. In der Liga hat der Tabellenletzte erst vier Punkte gesammelt. Dass für die erfolgreiche Mission Klassenerhalt die Chancen steigen, stellte der VfB am Donnerstagabend gegen Getafe zumindest ansatzweise unter Beweis.

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