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Sport: Ein Sieg überdeckt die Schwächen Eisbären gewinnen

2:1 in Augsburg

In der kommenden Woche soll der Winter nach Bayern kommen und mit ihm die Kälte, die noch jedes Eishockeyspiel im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht hat. Da traf es sich schön für die Berliner Eisbären, dass sie ihr Auswärtsspiel in der zugigen Freiluftarena noch in der frühlinghaften Phase des Januars bestreiten durften. Keiner fror, niemand erkältete sich, und damit ist schon alles Vorteilhafte gesagt über den Auftritt der Berliner bei den Augsburger Panthern, mal abgesehen vom Ergebnis. Vor 2573 Zuschauern gewannen die Eisbären 2:1 (1:1, 0:0, 1:0). Es war ihr dritter Sieg in der Deutschen Eishockey-Liga in Serie und er überdeckte gnädig, dass sie sich dem Niveau des Tabellenvorletzten geschmeidig anpassten. Positiv gedacht lässt sich bilanzieren: Der Deutsche Meister hat noch Steigerungspotenzial. Vielleicht beruhigt das ein wenig im Kampf um Platz sechs, der zur direkten Teilnahme an den Play-offs berechtigt.

Vor einer Woche, beim 2:4 gegen Frankfurt, hatten die Augsburger Zuschauer ihre Mannschaft noch ausgelacht. Nicht mal dazu reichte es gestern, es hätte schon eines Gegners mit größerem Format bedurft. So einer waren die Eisbären gestern nicht. Sie hatten zwar ungewohnt viel Platz und waren davon offensichtlich so sehr überrascht, dass sie überhaupt nichts damit anfingen. Dabei sprang den Berlinern doch früh das Glück zur Seite, bei Frank Hördlers harmlosem Schuss von der blauen Linie, der irgendwie seinen Weg über die Fanghand von Augsburgs Torhüter Rolf Wanhainen ins Netz fand. Der Berliner Verteidiger drehte überrascht ab, feiern ließ sich Stürmer Stefan Ustorf, der vielleicht noch den Stock im Spiel hatte. Wenn ja, dann hatte es der Schiedsrichter nicht gesehen, er sprach das Tor Hördler zu.

Es war dies nach neun Minuten in einer Phase, in der die Eisbären das Spiel mit ein wenig Konzentration frühzeitig für sich hätten entscheiden können. Augsburg rannte konfus nach vorn, und Eisbären-Kapitän Steve Walker vergab die große Chance zum 2:0. Dann holte sich Nationalspieler Sven Felski seine dritte dumme Strafzeit im ersten Drittel ab, Augsburg durfte in Überzahl spielen und schaffte den Ausgleich. Craig Darby durfte sich den Puck in aller Ruhe von der Vor- auf die Rückhand legen und traf zum 1:1. Die Augsburger Fans freuten sich, dass ihre Mannschaft mal nicht vorgeführt wurde und feierten verwegene Befreiungsschläge mit dem Sprechchor: „So spielt man Eishockey.“ Die Eisbären waren ein höflicher Gast und servierten den Panthern im zweiten Drittel großzügig die Chance zum Führungstor. Rainer Suchan vergab sie mit einem von René Kramer verursachten Penalty. Torhüter Daniar Dshunussow war schon geschlagen, doch der Augsburger schob den Puck ohne Tempo und Esprit am Tor vorbei.

Auch im letzten Drittel spielten die Eisbären zwar nicht besser, aber sie erzielten immerhin noch ein Tor. Alexander Weiß war nach einem schönen Alleingang der Schütze. Der Junioren-Nationalspieler hatte vor einer Woche schon das entscheidende 4:3 beim 5:3-Erfolg über die Kölner Haie geschossen.

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