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Sport: Ein Sieg und ein Trainer für Bielefeld

Die Arminia schlägt Stuttgart 2:0 – Michael Frontzeck übernimmt das Team

Das jüngste Gerücht machte um kurz nach drei die Runde in Bielefeld: Michael Frontzeck werde im Anschluss an die Begegnung der Arminia gegen den VfB Stuttgart als neuer Trainer vorgestellt. Dass der 43-Jährige, der letzte Saison nach dem Abstieg bei Alemannia Aachen entnervt aufgegeben hatte, in Ostwestfalen ein neues Betätigungsfeld gefunden habe, mochte Bielefelds Präsident Hans-Hermann Schwick zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestätigen. Erst kurz vor sechs folgte die Bestätigung. Frontzeck erhält einen Vertrag bis Juni 2009, der für die Erste und Zweite Liga gilt. „Wir haben in den Gesprächen, die wir mit ihm in dieser Woche geführt haben, einen sehr guten Eindruck gewonnen“, sagte der Geschäftsführer Sport, Reinhard Saftig. „Frontzeck kennt sich in der Szene aus und hat klare Vorstellungen.“

Wenn der neue Mann Anfang des kommenden Jahres die Planstelle des zu Wochenbeginn gefeuerten Ernst Middendorp übernimmt, bekommt er einen Job mit gestiegenen Erfolgsaussichten. Nach dem 2:0 gegen den Deutschen Meister VfB Stuttgart bleiben die Bielefelder zwar mit 18 Punkten aus der Vorrunde in Abstiegsgefahr. Gestern vor 20 600 Zuschauern spielten sie allerdings keinesfalls wie ein Abstiegskandidat. Saftig sprach von einem „großen Sieg, den wir gebraucht haben.“

Das erst- und letztmalig von Amateurtrainer Detlev Dammeier betreute Team spielte so schwungvoll wie nie zuvor in einer enttäuschenden Vorrunde. Zudem stand die Arminia in der Deckung wesentlich kompakter als zuletzt. „Wir haben nicht wirklich etwas zugelassen. Die Mannschaft hat heute große Leidenschaft, Herz und Laufbereitschaft auf den Platz gebracht“, sagte Dammeier.

Obwohl die erschreckend schwachen Stuttgarter ihrem Gegner beste Chancen ermöglichten, blieben Tore allerdings bis zur Schlussphase aus. Erst in der 79. Minute und in der Nachspielzeit gelangen Jonas Kamper und Artur Wichniarek die Treffer. Die erste Chance vergab Jörg Böhme in der Anfangsphase. Auch das Abseitstor und der Lattentreffer von Wichniarek sowie die vergebenen Einschussmöglichkeiten von Sibusiso Zuma und Thorben Marx halfen Bielefeld zunächst nicht entscheidend weiter.

Stuttgart spielte in der Offensive harmlos. Es dauerte bis zur 55. Minute, ehe Ewerthon die erste Gelegenheit für den VfB hatte. Zuvor und danach gönnte sich das Team von Armin Veh einen vorgezogenen Winterschlaf und fiel lediglich durch die Platzverweise für die Mexikaner Pavel Pardo und Ricardo Osorio auf. „Zum wiederholten Male haben wir es nicht geschafft, nach der Champions League die nötige Frische an den Tag zu legen“, sagte VfB-Trainer Armin Veh. Das Problem hat sich nach dem sang- und klanglosen Vorrunden-Aus nun ja erledigt. Allerdings kritisierte Veh zu Recht, Schiedsrichter Manuel Gräfe habe vor dem Bielefelder Führungstor ein Foulspiel an Osorio nicht geahndet. Ein Versäumnis, den der Trainer so lautstark bemängelte, dass er von Gräfe auf die Tribüne geschickt wurde. Die Bielefelder nahmen das Geschenk dankend an und entschieden die Partie.

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