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Sport: Ein Spiel gegen die Zufriedenheit Die Eisbären verlieren 0:1

gegen die Düsseldorfer EG

Berlin. Für Pierre Pagé war es ein unliebsamer Moment. Es war dem Trainer des EHC Eisbären gestern deutlich anzumerken, dass er unmittelbar nach der Schlusssirene an einer Analyse des Spiels seiner Mannschaft gegen die Düsseldorfer EG wenig Gefallen fand. 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) hatten die Berliner gestern vor 5000 Zuschauern im Sportforum verloren. Nach einer mäßigen Vorstellung gegen einen motivierten, aber keinesfalls brillanten Gegner. Während sich Düsseldorfs Trainer Michael Komma über die geschaffte Qualifikation für die Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) freute („Für uns das Spiel des Jahres“, so Komma), fiel die Kritik Pagés an seiner Mannschaft wenig freundlich aus: „Meine Spieler sind momentan ein bisschen zu zufrieden mit sich.“

Das mag sein, ist auch nicht mal unberechtigt. Schließlich, das weiß auch Pagé, „warten die Spieler auf die Play-offs“. Die Ehrenrunden davor – nach dem gestrigen Spiel sind es für die Eisbären am kommenden Wochenende noch zwei, gegen Kassel und in Ingolstadt – finden offensichtlich bei den Berlinern keinen Anklang. Niemand möchte sich kurz vor der Endrunde um die Meisterschaft irgendwelche Blessuren zuziehen.

Trotzdem, die Berliner machten gegen Düsseldorf nicht einmal den Eindruck, als würden sie das Spiel zu leicht nehmen. Vielmehr wirkte vieles bei ihnen verkrampft und unbeholfen. Vor allem in der Defensive war die Fehlerquote hoch: Tore Vikingstad hätte die Düsseldorfer nach einem der vielen Konter der Rheinländer schon im ersten Drittel in Führung bringen können, doch er scheiterte am hervorragenden Berliner Torhüter Rich Parent. Auf der anderen Seite der Eisfläche stand mit Andrej Trefilow allerdings auch ein Torwart, der bekannt ist für seine guten Leistungen. Dass lange Zeit kein Treffer fallen wollte, lag nicht nur an den Torhütern: Das Niveau des Spiels sank mit jeder Minute. Rob Leask sorgte dann – aus Sicht der Eisbären – im letzten Drittel aber noch für einen traurigen Höhepunkt. Der Berliner Verteidiger kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Meckerns. Düsseldorf nutzte die Überzahl zum einzigen Tor des Spiels. Jeff Tory konnte Parent überwinden. Mehr als ein Pfostenschuss durch Florian Keller gelang den Berlinern nicht mehr.

Mit der gestern gezeigten Leistung könnten die Play-offs für die Berliner Eisbären ein schnelles Ende finden. Nur sollte eines nicht vergessen werden: Die Play-offs haben noch nicht begonnen. Der Arbeitstag war übrigens für Pierre Pagé nach Spiel und Statements noch nicht beendet: Der Trainer erschien – wie versprochen – noch auf einen Fantreffen der Eisbären. Was wiederum Manager Peter John Lee dazu bemüßigte, Eisbären-Sprecher Moritz Hillebrand zu kritisieren: „Besser hättest du das ja nicht timen können.“ Immerhin, die Berliner hatten nach der Niederlage nicht den Humor verloren.

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