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Sport: Ein Start mit Mühe

Alba siegt 98:80 im ersten Play-off-Viertelfinale gegen Ludwigsburg

Berlin - Von der Decke der Max-Schmeling-Halle baumeln an einer Stange acht Banner, einer für den Korac-Cup-Sieg von Alba Berlin 1995 und sieben für jeden Meistertitel, den die Basketballer zwischen 1997 und 2003 gewannen. Daneben ist noch ein Platz frei, der Ende Juni gefüllt werden soll: mit dem Banner für Albas achten Meistertitel. Nur der zählt für das Team von Trainer Henrik Rödl nach der schwachen vergangenen Saison und dem frühen Aus im Pokal und im Uleb-Cup. Der erste Schritt ist getan, doch er war mühsamer, als es das Ergebnis vermuten lässt: Alba Berlin siegte gestern Abend nach 25:35-Rückstand im ersten Play-off-Viertelfinalspiel gegen EnBW Ludwigsburg vor 7004 Zuschauern 98:80 (51:45). Drei Siege sind notwendig, das zweite Spiel findet am Dienstag in Ludwigsburg statt. Die besten Werfer waren bei Alba Jovo Stanojevic (24), Szymon Szewczyk (19) und Gerald Brown (18), bei den Gästen Jerry Green (21) und Andrius Giedraitis (20).

Alba begann schwach. Sollte sich Geschichte wiederholen? Die Gäste stehen erstmals seit 12 Jahren wieder in den Play-offs, damals setzten sie sich im Viertelfinale durch – gegen Alba Berlin. Gestern gingen die Gastgeber zwar durch Matej Mamic nach sechs Sekunden 2:0 in Führung, doch dann dominierte eine ganze Weile der Außenseiter, angeführt vom Litauer Giedraitis und von Green, die beide zur Pause 14 Punkte erzielt hatten. Ludwigsburg war in einem schnellen Spiel immer einen Tick eher am Ball, bei den unkonzentrierten Berlinern fehlte der letzte Einsatz. Mit einem spektakulären Distanzwurf aus neun Metern beeindruckte Green nicht nur die eigenen Fans. Als der zunächst schwache Szymon Szewczyk nicht aufpasste, stellte Giedraitis mit dem Ende des ersten Spielabschnitts das 30:25 für sein Team sicher.

Als Rödl im zweiten Viertel auf Ganzfeldverteidigung umstellte, änderte sich die Rollenverteilung. Die Berliner spielten aggressiver, Tanel Tein und Mamic trafen aus der Distanz. Mit 14:4-Punkten in Folge schaffte Alba den Ausgleich und gewann den zweiten Abschnitt 26:15. Ludwigsburg leistete sich viel mehr Ballverluste, dominierte allerdings zur Pause bei den Rebounds (20:12), eigentlich eine Spezialität von Alba. Doch die Berliner spielten nicht konstant genug weiter, bei Ludwigsburg setzte sich mit Lamayn Wilson ein Mann in Szene, der vor der Pause nur zwei Punkte erzielt hatte. Als sein Team aus einem 50:58-Rückstand eine 61:60-Führung machte, war er mit sieben Zählern beteiligt. Später setzte Rödl den jungen Sascha Leutloff auf Wilson an, Leutloff machte seine Sache gut.

Alba hat in dieser Saison noch kein Bundesliga-Heimspiel verloren, sollte es nun die erste Niederlage geben? Bis wenige Minuten vor Schluss konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Doch ein unsportliches Foul von Wilson war der Knackpunkt, danach begeisterte Alba, machte Punkt um Punkt, und auch Szewczyk zeigte, was er kann. Sein Team siegte zur Freude der tobenden Fans deutlich. Doch bis das nächste Banner aufgehängt werden kann, ist noch viel Arbeit nötig.

Helen Ruwald

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