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Sport: Ein Team von Konkurrenten

Bei Hertha wächst der Druck von der Bank – Bastürk aber kann sich sicher sein

Berlin - Für Patrick Ebert beginnt langsam der Ernst des Lebens. Bei den bisherigen drei Uefa-Cup-Qualifikationsspielen von Hertha BSC durfte der 19-Jährige insgesamt 25 Minuten Unruhe ins Mittelfeld bringen. Bei seinem Bundesligadebüt beim VfL Wolfsburg wechselte ihn Trainer Falko Götz bereits eine halbe Stunde vor dem Ende für Ellery Cairo ein. „Der Konkurrenzkampf wird dazu führen, dass Cairo und Ebert daran wachsen“, sagte Götz anschließend. Während Ebert mehr Akzente setzte, wirkte der neue Druck für Cairo nicht beflügelnd. Der 28-Jährige musste wegen Fieber zwei Tage pausieren.

Die Berliner hoffen darauf, dass die jungen Spieler in dieser Saison so viel Druck auf die Etablierten machen, dass sich nicht eine Stammelf herausbilden kann, in der sich die Spieler ihrer Plätze sicher sind und es sich deshalb bequem machen können. Auch die Nachwuchshoffnung Kevin-Prince Boateng wird nach seinem Meniskusanriss langsam wieder in die Startelf drängen. Gestern begann der 19-Jährige wieder mit dem Lauftraining und einzelnen Ballübungen.

Auch im Angriff herrscht Konkurrenzkampf. Der 22-jährige Neuzugang Srdjan Lakic muss seinen Platz ebenso gegen die jungen Okoronkwo, Ede und Dejagah verteidigen wie Christian Gimenez. Laut Trainer Götz hat der 31 Jahre alte Argentinier in Wolfsburg in 20 Minuten „ansatzweise gezeigt, warum wir ihn geholt haben“. Selbst in der Innenverteidigung hat Götz den Druck erhöht: Josip Simunic und Dick van Burik sind zwar gesetzt. Dennoch lud Hertha BSC den Serben Rade Novkovic für eine Woche zum Probetraining. Der 26-Jährige spielte zuletzt bei Rad Belgrad. Der Klub musste wegen einer Liganeugliederung absteigen. „Er ist schon länger unter Beobachtung“, sagte Götz.

Yildiray Bastürk hingegen hat von dem Konkurrenzkampf bislang wenig gespürt. Der 27-Jährige soll die neue, junge Hertha-Mannschaft führen. Bastürk hatte im Laufe der vergangenen Saison die Spielmacherrolle von Marcelinho übernommen, aber im Bundesligaspiel eins nach Marcelinho fehlten nicht nur Cairos und auch Gilbertos Flanken von den Außenpositionen, sondern vor allem die Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriff. Marcelinho hatte oft als zurückhängender Angreifer hinter einem Stürmer gespielt, in Wolfsburg begannen mit Lakic und Marko Pantelic zwei Stürmer, die viel arbeiten mussten, um selbst den Ball in den gegnerischen Strafraum zu bringen, weil Bastürk die Rolle des Spielmachers nicht so wie erhofft ausfüllen konnte. „Wir wissen, dass Yildiray kein Schnellstarter ist“, sagte Falko Götz. Zudem musste Bastürk sich mit den Gegenspielern auseinander setzen, die früher Marcelinho auf sich gezogen hat. „Aber mit Spielern wie Gimenez, Pantelic und Boateng wird das Zusammenspiel besser werden“, sagte Götz. Bastürk war seine Unzufriedenheit nach dem Spiel anzumerken. Sagen mochte er dazu nichts. Auch nicht, ob er Marcelinho vermisst.

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