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Sport: „Ein verrücktes Gefühl“ – der Berliner Niels Giffey über seinen College-Titel im US-Basketball

Herr Giffey, Sie haben am Montagabend mit Connecticut die College-Meisterschaft im US-Basketball gewonnen.Ich kann es immer noch nicht fassen, was das bedeutet.

Herr Giffey, Sie haben am Montagabend mit Connecticut die College-Meisterschaft im US-Basketball gewonnen.

Ich kann es immer noch nicht fassen, was das bedeutet. Nach Spielende war ich absolut überwältigt und wusste gar nicht, wohin mit der Freude. Da war ich froh, dass meine Mutter aus Berlin zum Finale nach Houston gekommen ist. Ich bin erst zu ihr hingegangen und habe sie umarmt.

Auf dem Campus in Connecticut haben 8000 Studenten gefeiert, ein Auto umgeworfen und eine Couch angezündet. Wie haben Sie in Texas gefeiert?

In der Umkleidekabine war es gespenstisch ruhig. Es war ein verrücktes Gefühl, wir konnten gar nicht fassen, dass wir gegen Butler so deutlich 53:41 gewonnen hatten. Im Hotel hat uns dann ein Riesenmob Fans begrüßt, die sind extra 2500 Kilometer mitgereist. Danach haben wir im Hotel noch einmal im Team gefeiert.

Mit 19 Jahren dürfen Sie in den USA noch keinen Alkohol trinken.

Naja …

Sie haben im Finale 24 Minuten gespielt, es war ihr bestes Match im Turnier.

Ich habe mit viel Selbstvertrauen gespielt und mich nicht von den 70 000 Fans in der Halle und den Millionen Fernsehzuschauern verrückt machen lassen. Seit wir das Final-Four-Turnier erreicht hatten, war der Druck weg, denn wir wussten: Wir können alle schlagen.

Haben Sie schon mit ihrem früheren Jugendtrainer Henrik Rödl gesprochen? Er hat den Titel als letzter Deutscher 1993 gewonnen.

Ich habe ihn angerufen, als es in Deutschland 7.40 Uhr war. Aber Henrik ist ja ein Frühaufsteher. Er hat mir gesagt, dass er absolut stolz auf mich ist. Er weiß ja, was für eine unglaubliche Sache das ist.

Das Team wird nun mit einer Parade gefeiert und trifft kommende Woche US-Präsident Barack Obama. Werden Sie bei all der Feierei morgens übermüdet in den Vorlesungen sitzen?

Ich muss jetzt erst einmal die Bücher aufschlagen, denn ich habe eine Masse an Lehrstoff verpasst. Ab Donnerstag habe ich wieder Vorlesungen und in einem Monat Prüfungen. Aber ich hoffe, die Professoren sind da nachsichtig.

Sie haben gleich im ersten Jahr nach dem Wechsel von Alba Berlin in die USA den Titel gewonnen. Nun haben Sie schon das Größte erreicht und könnten ja zurück.

Das ist keine Option. Ich werde hier die vier Jahre durchziehen und versuchen, in den nächsten Saisons eine noch größere Rolle zu spielen. Und warum sollten wir nicht noch einen zweiten Titel gewinnen?

Die Fragen stelle Dominik Bardow.

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