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Sport: Ein Weltmeister sieht fern

Neun Kilogramm hat er an Gewicht verloren, jedoch nichts von seinem Optimismus: Kombinations-Weltmeister Marko Baacke geht es wieder besser. "Ich fühle mich einwandfrei, ich fühle mich richtig gut.

Neun Kilogramm hat er an Gewicht verloren, jedoch nichts von seinem Optimismus: Kombinations-Weltmeister Marko Baacke geht es wieder besser. "Ich fühle mich einwandfrei, ich fühle mich richtig gut. Mir fehlt nur noch ein wenig die Kraft, aber das wird auch wieder", sagte der 21-Jährige in Bernau am Chiemsee. Dem Sprint-Weltmeister von Lahti war als Folge eines lebensgefährlichen Trainingssturzes am 20. November in Finnland eine Niere und die Milz entfernt worden. Baacke, der noch bis zum Jahresende in der Reha-Klinik am Chiemsee bleiben wird, will in der nächsten Saison wieder starten: "Ich will wieder in den Leistungssport."

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem fatalen Unfall machte Baacke einen gefestigten Eindruck und sprach offen über den Sturz und die Folgen. "Ich bin unglücklich gelandet, habe keine Luft mehr bekommen und hatte schlimme Schmerzen im Bauch", erinnerte sich der Thüringer an den Sturz im finnischen Ruka, bei dem seine rechte Niere und die Milz rissen. Die 24 Zentimeter lange Narbe von Brust bis zum Schambein als Resultat der Not-Operation hat Baacke selber nachgemessen und nahm den Schnitt mit Humor: "Ich bin überrascht, dass es ein so langes Ding ist." Der Kombinierer aus Ruhla verlor in der Woche nach dem Sturz insgesamt fünf Liter Blut.

Probleme mit der Psyche hat Baacke nach eigener Aussage nicht gehabt. "Am Anfang war es ein großer Schock. Aber Skispringen ist ein Risikosport, das kann man nicht ändern. Der Sturz verfolgt mich nicht im Traum", sagte der Athlet vom WSC Ruhla. Die bisherigen Kombinations-Weltcups verfolgte er am Fernseher. "Gerade die guten deutschen Ergebnisse haben mich motiviert. Ich schaue mir alles an, wenn auch mit einem weinenden Auge", berichtete Baacke. Besuch bekam er unter anderem von den Bundestrainern Hermann Weinbuch und Peter Rohwein sowie vom Weltcup-Führenden Ronny Ackermann (Oberhof).

Aus medizinischer Sicht besteht derzeit kein Einwand gegen eine Fortsetzung der Leistungssport-Karriere. Die zweite Niere könne die Funktion der anderen übernehmen, erläuterte der deutsche Mannschaftsarzt Ludwig Geiger. Ende April könne Baacke mit dem Training für die nächste Saison beginnen. "Bis dahin muss ich seine Motivation fast schon eingrenzen", sagt Geiger über seinen engagierten Patienten.

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