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Sport: Eine andere Perspektive

Eisbären-Manager Peter John Lee hat einen Nebenjob als Kotrainer der Schweizer Nationalmannschaft

Peter John Lee wird dieses Wochenende auf dem Messegelände in Hannover verbringen. Und das vorrangig in der Tui-Arena. Das hat der Kanadier mit vielen seiner Kollegen aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gemeinsam. Doch während die anderen Manager der DEL-Klubs auf der Tribüne beim Deutschland-Cup Ausschau halten nach möglichen Verstärkungen für ihre Vereine, wird Lee sehr dicht am Geschehen sein. Der Manager der Berliner Eisbären ist nämlich wieder einmal wegen seines Zweitjobs in Hannover: als Kotrainer der Schweizer Nationalmannschaft.

Vor zwei Jahren hat Lee den Posten angenommen. Die Schweizer waren gerade in eine sportliche Krise geschlittert, Cheftrainer Ralph Krueger, einst Mitspieler von Lee bei der Düsseldorfer EG, bat seinen ehemaligen Kollegen um Hilfe. Und seitdem ist bei den Schweizern ein leiser Aufwärtstrend zu erkennen: Das Trainerduo erreichte bei den beiden vergangenen Weltmeisterschaften jeweils das Viertelfinale. „Peter kann sehr gut mit den Spielern umgehen, sie respektieren ihn“, sagt Krueger. „Er hat uns neuen Schwung verschafft.“

Peter John Lee macht die Arbeit mit seinem alten Weggefährten Spaß. „Da sehe ich das Geschäft mal wieder aus einer anderen Perspektive“, sagt er. Die Sichtweise und das Aufgabenfeld eines Managers seien eben doch ein wenig anders als die eines Trainers. „Und außerdem komme ich so wenigstens noch einmal auf das Eis“, sagt der ehemalige Eishockey-Profi. „Als Manager bei den Eisbären könnte ich mir kaum die Schlittschuhe anziehen.“

In den ersten beiden Spielen beim Deutschland-Cup haben die Schweizer in diesem Jahr durchaus überzeugt: Dem 2:3 nach Penaltyschießen gegen Kanada vom Dienstag folgte gestern in Hannover ein überraschender 4:2-Sieg gegen den WM-Vierten Slowakei, der immerhin sechs Profis aus der nordamerikanischen National Hockey League in seinem Aufgebot hat. Auch die Schweizer haben diesmal einen Akteur aus der momentan pausierenden Liga in ihrem Aufgebot: Martin Gerber, Ersatztorwart der Anaheim Mighty Ducks. Gerber spielt zurzeit in der Schweiz bei den Langnau Tigers.

Gestern allerdings gab es für Lee in Hannover einen Interessenskonflikt, denn die Schweiz spielte gegen Deutschland (Die Begegnung war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet). Und im deutschen Team standen mit Torhüter Oliver Jonas, Verteidiger Rob Leask, den Stürmern Sven Felski, Stefan Ustorf und Alexander Barta gleich fünf Spieler seiner Eisbären. Dass ausgerechnet wieder einmal Oliver Jonas gegen die Schweizer im deutschen Tor steht, findet Lee ein wenig abenteuerlich: „Hauptsache, Oliver verletzt sich nicht, habe ich im vergangenen Jahr beim Deutschland- Cup schon gedacht.“

Und noch ein anderes, großes Problem hat Lee, wenn Jonas gegen die Schweiz spielt: „An sich freue ich mich, wenn Oliver gut hält im Nationalteam.“ Als Manager der Berliner Eisbären darf Peter John Lee das – als Trainer der Schweizer nicht.

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