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Sport: Eine beispielhafte Karriere

Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt beschreibt Peter Handke, aber damit kommt man hier nicht weiter. Auch der Begriff der Schizophrenie hilft nicht, um eine Karriere wie jene des Floyd Landis zu beschreiben.

Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt beschreibt Peter Handke, aber damit kommt man hier nicht weiter. Auch der Begriff der Schizophrenie hilft nicht, um eine Karriere wie jene des Floyd Landis zu beschreiben.

Am Dienstag hat der Amerikaner sein offizielles Karriereende bekannt gegeben, einen bekannten Rennstall hatte der 35-Jährige schon lange nicht mehr. Im Nachhinein ist natürlich klar, warum er schon als Edelhelfer des Toursiegers Lance Armstrong hinter seiner Sonnenbrille keine Anstrengung erkennen ließ. Später, 2006 gewann er selbst das größte Radrennen. Gedopt.

Landis tourte mit einer unterhaltsamen Diashow durch die USA, mit der er seine Unschuld beweisen wollte, schon lange vor Claudia Pechstein griff er das Anti-Doping-System mit wissenschaftlichem Aufwand an. Stolz auf seine Karriere sei er. Zwischendurch gab es gegen Landis einen Haftbefehl, laut dem sein Trainer versucht hatte, den Computer eines Dopinglabors zu manipulieren. Insgesamt gab Landis für seinen Unschuldsbeweis zwei Millionen Dollar aus, ehe er 2010 auf einmal doch gestand, jahrelang gedopt zu haben.

War er müde, plagte ihn etwas, das man Gewissen nennt? Lebte er jetzt in einer Außenwelt, entfernt von der Innenwelt des Profi-Radsports? Man weiß es nicht, eine größere Rolle spielten seine Vorwürfe gegen seinen früheren Kapitän Lance Armstrong – doch wer so lange gelogen hat, ist trotz realistischer Aussagen nicht der beste Kronzeuge. Der Kampf gegen Doping sei ohnehin nicht seine Aufgabe, sagt Landis dazu. Er hält ihn für aussichtslos.

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