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Sport: Eine Chance für den Star

Nach der Sperre für Neuendorf muss sich Marcelinho beweisen

Berlin (–cc–). Sonderlich aufgefallen war ihm Andreas Neuendorf nicht, als Hans Meyer nach seinem Amtsantritt in der Winterpause Videobänder mit nach Hause nahm und die Spiele der Hinrunde analysierte. Was nicht weiter verwunderte. Neuendorf hatte nur sieben Spiele für Hertha BSC bestritten, war dabei zweimal eingewechselt worden. Höchstens mit seinen beiden Toren gegen den VfL Bochum hätte Herthas Mittelfeldspieler seinem neuen Coach imponieren können.

Doch in den letzten beiden Partien gegen Stuttgart und Freiburg gewann Meyer einen ganz anderen Eindruck von Neuendorf. Besonders zuletzt in Freiburg, als Neuendorf viel für die Offensive tat und zudem Freiburgs Torhüter Richard Golz mit einem raffinierten Heber zum 2:0 überwand. Doch gerade jetzt, da Meyer an dem Blondschopf Gefallen zu finden scheint, muss er auf ihn verzichten. Neuendorf war in Freiburg zum fünften Male in dieser Saison verwarnt worden und ist deshalb heute im Spiel gegen Frankfurt (17.30 Uhr, Olympiastadion) gesperrt.

„Das schmerzt. Zumal wir im kreativen Bereich nicht sonderlich gut besattelt sind“, sagt Meyer. Und jener Kreativspieler, der mit seiner Balltechnik lange Zeit für so etwas wie Spielkultur im tristen Hertha-Gekicke sorgte, bleibt noch immer viel schuldig: Marcelinho. Der Brasilianer fordert weiterhin fast jeden Ball, hat dementsprechend auch mit Abstand die meisten Ballkontakte, doch der Nutzen steht in keinem Verhältnis zum Aufwand. Zudem unterlaufen Marcelinho, der in Bremen mit seinem eklatanten Fehl-Rückpass das Debakel unfreiwillig einleitete, immer wieder leichte Abspielfehler.

Heute nun, da die Offensivabteilung gefordert ist, wird Marcelinho nach dem Ausfall von Neuendorf besonders gefragt sein. „Er braucht nur ein Tor, dann ist er wieder ganz der Alte“, glaubt Manager Dieter Hoeneß. Dass Hertha auch ohne Marcelinho in Glanzform viele Torchancen herausspielt, wertet Hoeneß als besonderes Positivum. Nur: In der Chancenverwertung liegt Hertha mit nur 19 Prozent weiterhin ganz hinten. Nur Kaiserslautern und Köln sind schlechter.

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