zum Hauptinhalt

Sport: Eine Frage des Geldes

Union will ein neues Stadion, kann es aber nicht finanzieren

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Wenn Heiner Bertram ein Ziel verfolgt, dann tut er das mit außergewöhnlicher Hartnäckigkeit. Nur dadurch gelang es ihm einst, den Konkurs des 1. FC Union abzuwenden. Seit geraumer Zeit beackert Bertram, der Präsident des Berliner Fußball-Zweitligisten, ebenso unnachgiebig ein anderes Problemfeld: den Umbau des Stadions an der Alten Försterei in eine moderne Fußballarena. Ein Modell existiert, die Kosten sind mit 25 bis 30 Millionen Euro veranschlagt. Nur die Finanzierungsfrage ist ungeklärt. In dieser Angelegenheit setzte sich Heiner Bertram jetzt mit Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf an einen Tisch. Ergebnis: Der Berliner Senat, der Bezirk Treptow-Köpenick sowie der Verein bemühen sich um eine private Anschubfinanzierung für das Stadionprojekt.

Angebote für diese private Finanzierung, so behauptet jedenfalls Bertram, lägen bereits vor. Aus dieser Quelle soll rund ein Drittel der Gesamtkosten fließen. Und der Rest? „Zwei Drittel des Gesamtbetrages wären über öffentliche Fördermittel zu finanzieren“, teilt Bertram mit. Zwei Drittel – also zwischen 15 und 20 Millionen Euro. Wie der Senat – oder eventuell auch die Bundesregierung – bei der derzeitigen Kassenlage einen solchen Betrag für das Fußballstadion eines Zweitligisten abzweigen soll, bleibt vorerst unbeantwortet. Gedacht ist auch an einen Finanzzuschuss aus dem Topf der EU.

Architekten tüfteln inzwischen daran herum, den vorliegenden Rohentwurf für den Stadionumbau bis ins Detail zu verfeinern. „Es geht da um Fragen, ob der Eckbereich im Stadion auch eine Überdachung erhält oder ob es an den Seiten offen bleibt. Bis jetzt war ja alles eher Pi mal Daumen geplant“, sagt Unions Pressesprecher Lars Töffling. Vereinschef Bertram ging derweil auf Reisen. Nach dem Gespräch mit dem Wirtschaftssenator verschwand er. Töffling: „Ich weiß nicht, wo er ist. Ich weiß nur: Er ist außerhalb von Berlin unterwegs in Sachen Stadion. Wie fast jeden Tag.“

Zur Startseite