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Habe ich es nicht gut gemacht? Torschütze Mario Gomez lässt sich feiern. Foto: dpa

© REUTERS

Sport: Eine Meisterleistung

Gomez erzielt zwei Treffer beim 2:1 der Bayern gegen dezimierte Stuttgarter.

Uli Hoeneß sah schon vor Spielbeginn zufrieden aus. Seine größte Sorge war der Präsident von Bayern München schon zu diesem Zeitpunkt, vor dem Anpfiff des Duells mit dem VfB Stuttgart, los. Die Münchner würden auf jeden Fall Tabellenführer der Fußball-Bundesliga bleiben, das stand jetzt fest. Denn Konkurrent Borussia Dortmund hatte kurz zuvor gegen den 1. FC Kaiserslautern nur 1:1 gespielt.

Und nach dem Duell, nach dem 2:1 (1:1)-Sieg der Bayern in der Stuttgarter Arena, sah Hoeneß richtiggehend glücklich aus, obwohl die Gäste in der zweiten Halbzeit nicht sonderlich überzeugend gespielt hatten. Zwei Mal hatte Mario Gomez getroffen; für Stuttgart hatte Christian Gentner das 1:0 erzielt. Allerdings spielten die Stuttgarter lange Zeit nur mit zehn Mann, weil Christian Molinaro nach einem Foul an Arjen Robben von Schiedsrichter Manuel Gräfe Gelb-Rot gesehen hatte. Molinaro hatte zuvor schon Robben gefoult und dafür Gelb gesehen. Stuttgarts Manager Fredi Bobic war wegen des Platzverweises höchst verärgert. „Wenn Robben die Theatralik weg lässt, wird das nie Gelb“, sagte Bobic. „Gelb-Rot war definitiv zu hart, es war eine Fehlentscheidung“, sekundierte Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia.

Für Bayern-Coach Heynckes war der Platzverweis aber schon deshalb nicht nicht der Knackpunkt, „weil wir elf gegen zehn nicht gut gespielt haben“. Gomez erklärte: „Wer zweimal an der Mittellinie so drauf geht, muss mit zweimal Gelb rechnen. Bei uns war das kein Thema mehr.“ Dafür hatten die Münchner umso intensiver über ihre allzu lässige Spielweise in der Schlussphase geredet. „Dass wir da den Ball nur noch rumbolzen, war nicht in Ordnung", sagte Gomez. Auch Heynckes erklärte: „Eine solche Schlussphase war unnötig.“ Er konstatierte einen Kräfteverlust bei fünf seiner Spieler nach einer Grippe.

Die ersten Chancen hatten die Münchner. Robben und Gomez vergaben die beste davon auf spektakuläre Weise. Robben hatte im Mittelfeld den Ball erobert, sprintete los und legte den Ball quer auf Gomez statt selbst abzuschließen. Der ehemalige Stuttgarter, von William Kvist leicht bedrängt, schlug vier Meter vor dem Tor über den Ball.

Keine zwei Minuten später traf Stuttgart nach einem Konter zum 1:0. Martin Harnik hatte den Ball per Kopf vorgelegt, Philipp Lahm stand zu weit weg. In der Mitte kam Gentner heran, der sein drittes Saisontor erzielte. Gomez sorgte dann doch für den Ausgleich. Der Treffer glich einer technischen Meisterleistung. Rafinha hatte geflankt, und Gomez nahm den Ball mit dem linken Fuß direkt vor Serdar Tasci. Nun dominierten die Bayern. Tasci rettete gegen Gomez, und gegen Thomas Müller musste Torhüter Sven Ulreich eine artistische Parade zeigen, um einen Rückstand zu verhindern.

Nach der Pause dominierten die Münchner weiter, ohne ein Risiko einzugehen. In der 50. Minute bewahrte Ulreich den VfB erneut vor einem Rückstand, als er den 20-Meter-Schuss von Toni Kroos zur Ecke lenkte. In der 57. Minute übernahm Gomez mit seinem 15. Saisontor die Führung der Torjägerliste. Kross hatte auf Lahm gespielt, der Nationadiger legte quer auf Gomez, und der hatte keine Mühe, einzuschießen. Den dezimierten Stuttgartern fehlten fortan die Mittel, die Münchner unter Druck zu setzen, obwohl die Schwaben nie aufgaben.

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