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Sport: Eine Ohrfeige, die für Spannung sorgt

Müssen jetzt die Gondeln Trauer tragen? Nein, die bestimmt nicht, denn in Berlin gibt es gar keine Gondeln.

Müssen jetzt die Gondeln Trauer tragen? Nein, die bestimmt nicht, denn in Berlin gibt es gar keine Gondeln. Oder die Hertha-Fans? Die gibt es in Berlin, sehr viele sogar. Doch auch sie müssen jetzt nicht im gebeugten Gang durch den Alltag schlurfen. Dieses 1:4 gegen Galatasaray Istanbul war eine heftige Ohrfeige, aber mehr auch nicht. Hertha BSC hat in der Champions League das Soll längst übererfüllt. Die Berliner waren Tabellenführer, haben im fünften Gruppenspiel die erste Niederlage kassiert und sind immer noch Zweiter mit einer guten Chance auf den Einzug in die Zwischenrunde. Ist das etwa nichts?

Hertha BSC hat zu Hause den - zugegeben überraschend harmlosen - AC Mailand geschlagen, hat den FC Chelsea besiegt, hätte fast in Istanbul gewonnen. Das ist eine sehr gute Bilanz. Schließlich ist Hertha BSC als Außenseiter in diese Vorrunde gegangen. Natürlich nicht als krasser, auch wenn Trainer Röber das immer wieder erzählte. Eine Mannschaft mit 21 aktuellen oder ehemaligen Nationalspielern ist keine Laienspielschar. Aber jeder Vernunftbegabte hatte sich auf Platz drei fixiert, der den Quereinstieg in die dritte Runde des Uefa-Cups ermöglicht. Das ist viel für eine Mannschaft, die vor zweieinhalb Jahren noch in der Zweiten Liga gespielt hat.

Dass es jetzt sogar noch mehr werden kann, ist eine Sensation, und es spricht für die Mannschaft. Für ihre Cleverness und ihren Kampfgeist, zumindet bis zum Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul. Am Dienstag hielt sich die Cleverness in engen Grenzen. Aber so wird das Spiel gegen Chelsea nicht zur statistischen Angelegenheit. Die Spannung bleibt.

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