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Sport: Einer für immer

Sebastian Moll über Brett Favre, Amerikas neuen Sporthelden

Es kommt im Sport nicht oft vor, dass Fans den Gegner bejubeln. Anders beim Footballer Brett Favre. Als der 37 Jahre alte Quarterback der Greenbay Packers in Minnesota einen Touchdown-Pass warf, spendete ihm das ganze Stadion Minuten lang Applaus – inklusive der Anhänger der heimischen Vikings. Alle waren Zeugen eines denkwürdigen Moments der Football-Geschichte: des 421. Touchdown-Passes in der 16-jährigen Karriere von Favre. Den bisherigen Rekord hatte Dan Marino gehalten, der Über-Quarterback.

An Favre sieht man, was Amerika an Sporthelden liebt: Sturheit. Sie müssen sein wie John Wayne oder der legendäre Texas-Gründer Sam Houston. Männer, die man besoffen aufs Pferd zurren kann und die zuverlässig Dienst tun. So begann auch Favres Laufbahn. 1987 übergab er sich vor einem Spiel seines Collegeteams Southern Mississippi – zu viel Restalkohol. Trotzdem führte er seine Mannschaft zum Sieg. 2003 dann starb Favres Vater, der auch sein erster Trainer war, an einem Herzinfarkt beim Autofahren – am Vorabend eines Spiels. Brett Favre lief auf.

Als Quarterback der Packers hat er seit 1992 kein Spiel verpasst. 261 Partien in Folge stehen zu Buche – ein Rekord, noch beeindruckender als 421 Touchdown- Pässe. Und noch heldenhafter.

Sebastian Moll

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