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Sport: Einer vor allen

Der Italiener Petacchi gewinnt bereits seine dritte Etappe

Nevers. Alessandro Petacchi richtete sich schon vor der Ziellinie auf, streckte die rechte Hand in die Höhe, spreizte Daumen, Zeige- und Mittelfinger – so feierte der Italiener seinen dritten Triumph. „Der ist unschlagbar“, sagte Erik Zabel, der seinerseits zum dritten Mal Vierter im Massensprint dieser 90. Tour de France wurde. Zweihundert Meter vor dem Ziel trat der 29-jährige Italiener aus dem Hinterhalt, aus der fünften Position, unwiderstehlich an und ließ links und rechts alle um eine Radlänge und mehr hinter sich. Gegen seine explosive Beschleunigung ist „kein Kraut gewachsen“, wie sich Erik Zabel ausdrückte. „Wie ein Pfeil ist Petacchi vorbeigeschossen.“

„Mario Petacchi“ nannte der Karikaturist des französischen Fernsehens den neuen Sprintstar und Nachfolger des nicht eingeladenen Weltmeisters Mario Cipollini. Letzterer war im Hochgebirge mit seiner Kunst am Ende. Petacchi räumt zwar ein, dass er nach dem Giro d’Italia etwas müde sei, vor allem im Kopf, doch habe er „im Prinzip“ schon die Absicht, bis nach Paris zu kommen.

Noch trägt der Vorjahrssieger Robert McEwen das Grüne Trikot des besten Sprinters, doch nur noch mit einem Punkt Vorsprung vor Petacchi, der sich auf der zweiten Sprintetappe eine Erholungspause gegönnt hatte. Zabel, der sechsmalige Gewinner dieser Tour-Trophäe, ist Dritter.

Über vierte Tagesplätze – diesmal hinter Petacchi, Kirsipuu und Cooke – wollte sich Zabel eigentlich nicht mehr ärgern. Doch diesmal war der Telekom-Kapitän unzufrieden. „Rolf Aldag ist der Einzige, den ich heute ab und zu im Finale bei mir hatte“, klagte er. Zabel hat anders als die Konkurrenz wenig Unterstützung von seinem Team. Etwas Enttäuschung klang durch, als er über seine Kollegen sagte: „Botero, Guerini oder Aerts stoßen beim Finale an ihre mentalen Grenzen.“

Hartmut Scherzer

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