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Sport: Ein Fenster schließt sich

Mag sein, dass die deutschen Handballspieler bei der Europameisterschaft spielerische Fortschritte gemacht haben. Es ist auch möglich, dass Martin Heuberger der richtige Mann für die Zukunft ist und dass sich die Mannschaft in Serbien durch tollen Teamgeist ausgezeichnet hat, wie der neue Bundestrainer sagt.

Mag sein, dass die deutschen Handballspieler bei der Europameisterschaft spielerische Fortschritte gemacht haben. Es ist auch möglich, dass Martin Heuberger der richtige Mann für die Zukunft ist und dass sich die Mannschaft in Serbien durch tollen Teamgeist ausgezeichnet hat, wie der neue Bundestrainer sagt. Doch all das hilft dem deutschen Handball gegenwärtig wenig. Olympia ist verpasst und bei der Weltmeisterschaft 2013 in Spanien ist die Mannschaft nicht sicher dabei. Handball verschwindet erst mal von der großen Bühne.

Natürlich wird das Scheitern der Nationalmannschaft den Bundesligisten in Lemgo und Melsungen nicht unmittelbar schaden. Aber es verändert die Wahrnehmung einer Sportart, die durch die Auftritte des Nationalteams Profil bekommen hat. Wer, außer den harten Fans, würde Pascal Hens kennen, wenn er nicht beim WM-Triumph von 2007 dabei gewesen wäre, sondern nur für den HSV Bundesligatore geworfen hätte? Das große Fenster mit den Übertragungen in den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern schließt zum olympischen Sommer und womöglich darüber hinaus. Das ist bitter für einen Sport, der in seiner Wahrnehmung auf dem Weg nach oben war. Da ist es auch kein Lichtblick, dass am Tag nach dem EM-K.-o. die Angeklagten im Prozess um angebliche Schiedsrichtermanipulation freigesprochen wurden. Der Richter stellte klar, er sei nicht überzeugt von der Unschuld der Angeklagten. Es ist keine gute Zeit für den deutschen Handball.

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