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Eisbären Berlin: Freundliche Aufbauhilfe

Die Eisbären Berlin verschenken zum Ärger von Coach Don Jackson bei den Kölner Haien den Sieg. Am Sonntag treffen sie auf die Nürnberg Ice Tigers.

Köln - In seiner Freude wurde Marcel Müller, der ehemalige Stürmer der Eisbären Berlin, ziemlich übermütig. „Ich wusste, dass wir Berlin besiegen, ich habe fest damit gerechnet“, jubelte der 21-Jährige, der seit 2007 für die Kölner Haie stürmt, nach dem 5:3-Erfolg des KEC in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen seinen ehemaligen Verein. Woher Müller dieses Wissen nahm, verriet er nicht. Und für die meisten anderen Beteiligten war der Kölner Erfolg gegen den Meister aus der Hauptstadt auch eher eine große Überraschung.

Sechs Spiele in Serie hatten die Haie vor der Länderspielpause verloren, die letzten beiden sogar jeweils zu null. Die Kölner hatten so schwach gespielt, dass viele Beobachter schon eine Neuauflage der desaströsen Vorsaison befürchteten, in der die Haie erstmals in ihrer Vereinsgeschichte die Play-off-Teilnahme verpasst hatten. Dass die Kölner am Freitagabend zu ihrem lang ersehnten Erfolgserlebnis kamen, lag zum einen daran, dass sie wieder mit viel Einsatz kämpften. Und zum anderen waren die spielerisch deutlich überlegenen Eisbären so freundlich, die Partie mit einer großen Portion Überheblichkeit anzugehen – und sich eine unnötige Niederlage einzuhandeln.

Der verärgerte Eisbären-Coach Don Jackson drückte es so aus: „Nach unserer Führung waren wir nicht bereit. Wir haben zu viele Fehler gemacht.“ Konkret sah das so aus: Nach der schnellen 1:0-Führung von Tyson Mulock dachten die Berliner offenbar, sie hätten den Gegner locker im Griff. Ihnen mangelte es fortan an Konzentration, die Fehler häuften sich – die Haie nutzten die Vorlagen und gingen noch mit 2:1 in Führung. Zwar kamen die Eisbären durch Tore von Derrick Walser und Richie Regehr noch einmal zurück, blieben jedoch bei ihrem nonchalanten, unkonzentrierten Stil.

Symptomatisch war der Kölner Ausgleichstreffer: Bryan Adams konnte unbedrängt das Tor von Rob Zepp umkurven – und ohne Berliner Gegenwehr zum 3:3 abschließen. Stéphane Julien im Powerplay und Ivan Ciernik mit einem Schuss ins leere Tor machten das 5:3 perfekt. Während sich Kölns Trainer Igor Pawlow darüber freute, dass sich seine Mannschaft nach der Länderspielpause „neu gefunden“ habe, forderte Jackson, sein Team müsse nun „hart arbeiten“, um wieder zu seinem Spiel zu finden. Die Eisbären sollten möglichst schnell wieder zu sich finden. Ihr nächstes Spiel bestreiten sie bereits am Sonntag bei den Nürnberg Ice Tigers (14.30 Uhr, live bei Sky). Die Berliner verbrachten die Nacht zum Samstag in Köln, trainierten am Vormittag in der Trainingshalle der Haie und machten sich dann auf den Weg zu den Franken. Christiane Mitatselis

Christiane Mitatselis[Köln]

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