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Keiner jubelt so oft bei den Eisbären. Petr Pohl.

© dpa

Eisbären Berlin: Hinten hoffen, vorne hilft uns der Petr Pohl

Glücklich gewonnen, aber einen Spieler verloren. Nach dem 4:3 in Hamburg ist Julian Talbot gesperrt. Also ruhen die Hoffnungen gegen Wolfsburg wohl vor allem wieder auf der Treffsicherheit von Petr Pohl.

Zwei Tore im Spiel, dazu noch den entscheidenden Penalty verwandelt – besser geht es kaum für einen Stürmer im Eishockey. Petr Pohl hatte diese stolze persönliche Bilanz nach dem Berliner 4:3-Erfolg bei den Hamburg Freezers. Und trotzdem wirkte der Angreifer der Eisbären gedanklich verloren, als er am späten Freitagabend in der Arena am Hamburger Volkspark über seine Vorstellung sprach: „Da lief alles für mich, da war Glück im Spiel.“ Noch eine Woche zuvor hatte der Tscheche „zehn hundertprozentige Chancen auf dem Schläger gehabt“ – und nicht getroffen. Aber das war beim Turnier seiner Nationalmannschaft. „International ist eben etwas anderes“, sagte Pohl, „da bin ich mit meinen paar Länderspielen noch Lehrling.“

In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist Pohl schon weiter. Trainer Jeff Tomlinson sieht ihn als seinen torgefährlichsten Stürmer an. „Ich hatte noch nie so ein Spieler, der so einen Zug zum Tor hat wie Petr“, sagt der Coach. Pohl führt mit zehn Treffern in 16 Spielen klar in der Scorerwertung der Eisbären. Der 28-Jährige sagt, dass ihm dies nichts bedeute – angesichts der Situation der Eisbären. Trotz des Sieges – für den es nach Penaltyschießen nur zwei Punkte gab – konnten sich die Eisbären vom elften Tabellenplatz nicht verbessern. Petr Pohl sagt: „Irgendwie ist in Hamburg alles für uns gelaufen. Ausruhen sollten wir uns auf dem Erfolg nicht, es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

In Hamburg kämpften sich die Berliner gegen geschwächte Freezers wieder ins Spiel. Stefan Ustorf, Sportliche Leiter der Eisbären, nahm es zufrieden zur Kenntnis, sagte aber: „Gekämpft haben wir in dieser Saison immer.“ Gut gespielt aber oft nicht. In qualitativer Hinsicht gab auch Hamburg nach vier Niederlagen keinen Aufschluss über die Stärke der Eisbären: Zu viele Fehler im Aufbau und in der Abwehr, zu selten scheint einer der nur sechs zur Verfügung stehenden Verteidiger für eine Überraschung gut. Jens Baxmann war mit seinem Tor zum 1:1 eine Ausnahme. Und im Angriff war Petr Pohl das Allheilmittel.

Dass Pohl alleine nicht reichen wird, um die Saison zum Guten zu wenden, ist dem Stürmer klar: „Wenn wir nicht konzentrierter spielen, wird es schon am Sonntag wieder schwer für uns.“ Zumal auch Stürmer Julian Talbot nach einem Kopfcheck nachträglich für zwei Spiele gesperrt wurde. Wolfsburg, in der Arena am Ostbahnhof nächster Gegner (14.30 Uhr), sei technisch und taktisch stark, findet Pohl. Gemessen an den Verhältnissen in der DEL natürlich.

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