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Immer unter Strom. Trainer Uwe Krupp mit Teilen des Personals.

© dpa/Gebert

Eisbären Berlin: Vorne immer, hinten manchmal

Drei Siege in vier Spielen: Die Eisbären kommen gut in die Saison der DEL, was bei zwölf Gegentoren erstaunlich ist. Sportdirektor Stefan Ustorf sagt: „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir immer fünf Tore schießen“

Es ist ja nicht so, dass die Eisbären das am Sonntag in Schwenningen gebraucht hätten. 5:1 führten sie bereits im letzten Drittel bei den doch von ihren spielerischen Mitteln her insgesamt eingeschränkten Schwenninger Wild Wings. Und dann ließen die Berliner binnen weniger Sekunden mit zwei Gegentoren Spannung aufkommen. Es musste wohl so sein: unter mindestens zwei Gegentoren machen es die Eisbären in dieser Saison (noch) nicht. Das Fazit nach den ersten vier Punktspielen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) falle mit drei Siegen aus vier Spielen zwar positiv aus, sagt ihr Sportdirektor Stefan Ustorf. „Aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir immer fünf Tore schießen.“

Zwölf Tore haben die Eisbären bisher kassiert, wesentlich mehr als die anderen Teams, die nun vorne liegen. Angesichts der Umstände, dass die Eisbären dabei drei Mal gewonnen haben und zudem Torwart Petri Vehanen fast immer ihr bester Spieler war, ist das erstaunlich. Ustorf sagt: „Wir haben noch in keinem Spiel über 60 Minuten durchweg so gespielt, wie wir Eishockey spielen wollen.“ Nicht die Defensive sei an den vielen Gegentreffern Schuld, „sondern die defensive Teamleistung“. In der Tat ist es so, dass es bei den Offensivkräften bei der Arbeit im eigenen Drittel hapert. So etwa schien der unglaublich agile Daniel Fischbuch am Sonntag in Schwenningen nach seinem Tor auf bestem Wege, zum besten Berliner Spieler zu werden – bis sich der Zugang von der Düsseldorfer EG dann mit zwei überflüssigen Strafzeiten selbst aus dem Rhythmus brachte.

Offensiv stehen die Berliner mit 16 Treffern so gut da wie Tabellenführer München

Aber das ist sicher Kritik auf hohem Niveau, was allerdings auch Trainer Uwe Krupp für gesund hält, denn schließlich wollen die Berliner ja in dieser Saison etwas erreichen. „Es gibt immer etwas zu verbessern“, sagt Krupp. In der Offensive allerdings weniger zur Zeit, da steht der Tabellendritte aus Berlin mit 16 Toren neben Tabellenführer München am besten da. Dass bei den Berlinern zehn verschiedene Torschützen auf ihre Treffer kommen, ist auch als ein gutes Zeichen zu werten. insgesamt erscheint die Mannschaft doch recht homogen, fällt auch die vierte Sturmreihe um Florian Busch nicht deutlich ab.

Das heißt natürlich noch nicht viel. Von wegen, dass ihm nun niemand ein „vorne hui und hinten pfui“ in den Mund lege. „Erst wenn wir gegen jeden Gegner in der Liga einmal gespielt haben, dann können wir sagen, wo wir stehen.“ Da kommt Ustorf das straffe Programm der nächsten tage entgegen: ab kommenden Freitag geht es nacheinander gegen Nürnberg, Wolfsburg, Köln und Krefeld, dazwischen liegt noch das Spiel in der Champions League gegen den EV Zug. Auf jeden Fall lässt sich danach schon mal konstatieren, wie es um die Heimstärke der Berliner bestellt ist. Bei vier Heimspielen in neun Tagen – nur das Spiel in Wolfsburg ist auswärts für die Berliner. Da dann immer viele Eisbären-Fans mitfahren, ist aber auch das mehr ein Auswärtsheimspiel.

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