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Kopf hoch! Busch ist diese Saison bislang bester Stürmer der Eisbären.

© Kitty Kleist-Heinrich

Eisbären: Busch verlängert Vertrag bis 2014

Florian Busch bleibt langfristig bei den Eisbären, die sich damit die Dienste ihres perspektivisch wertvollsten Spielers sichern können.

Auf dem Eis muten die Aktionen des Florian Busch oft zu ausführlich an. Ein Schlenker hier, ein Kringel da, und dann ist der Puck weg. Trotzdem ist der 25 Jahre alte Angreifer dabei, zum stärksten Spieler des EHC Eisbären zu reifen. Daher hat sich der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga jetzt langfristig seine Dienste gesichert. Busch hat seinen Vertrag in Berlin bis zum Jahr 2014 verlängert, das bestätigte Klubmanager Peter John Lee am Montag dem Tagesspiegel. Lee sagte: „Ich bin ja nicht dumm und lasse den Florian Busch ziehen.“

Es wäre in der Tat eine Dummheit gewesen, ihn gehen zu lassen. Den Busch Florian, den netten Rotschopf mit der vorlauten bajuwarischen Klappe, der immer für einen Schlenker zu viel zu haben ist. Mit seiner ausgelassenen Dopingprobe hat er sich einst ins internationale Abseits geschossen. So sehr, dass er sich trotz abgelaufener Sperre bis heute nicht für die Nationalmannschaft aufs Eis traut. Aber das kann den Eisbären egal sein. In seinem Klub übernimmt Busch nun Verantwortung auf dem Eis, das belegen seine statistischen Werte: Gemessen an den Scorerpunkten ist Busch in dieser Saison stärkster Berliner Angreifer.

Allerdings geht da noch mehr. Der ehemalige Bundestrainer Hans Zach sagt über Busch, dass der „viel zu kompliziert spielt“. Busch streitet das auch nicht ab. Am Sonntag, beim 3:2-Heimsieg gegen Hannover, umkurvte er in flinker Eleganz gegnerische Verteidiger und Torwart – und schoss dann am leeren Tor vorbei. „Manchmal bin ich eben auch gedanklich zu schnell“, sagt Florian Busch zu dieser Szene. „Dann denke ich schon wieder einen Schritt zu weit.“

Seine Laxheit werde Busch aber noch in den Griff bekommen, hofft Manager Lee: „Er hat sich sehr gut entwickelt. Florian braucht noch ein halbes Jahr, und dann ist er von der Leistung her ganz oben angekommen.“ Für die Eisbären wäre das der Lohn jahrelanger Aufbauarbeit bei den jungen Spielern, die einst von Lee und vom ehemaligen Trainer Pierre Pagé initiiert wurde. Der hatte Busch in der Saison 2002/2003 nach Berlin geholt. Das Ziel war immer, einen deutschen Spieler zu entwickeln, der das Team anführt – auf dem Eis. Abseits dessen ist Florian Busch immer noch der Eisbären-Profi für gediegene Albernheiten. So sagte er am Sonntag auf die Frage, warum die Eisbären – zurzeit Tabellenvierter – nicht wie in jüngsten Jahren souverän die Tabelle anführen: „Wir sind eben nicht Borussia Dortmund. Aber dafür stehen wir besser als Bayern München.“

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