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Comeback? Mads Christensen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Eisbären empfangen Wolfsburg: Spiel mit Risiko

Die vielen Verletzten haben für die Eisbären Folgen. Im letzten Spiel vor der Nationalmannschaftspause will Trainer Don Jackson mit Mads Christensen sogar einen Spieler aufs Eis schicken, der noch angeschlagen ist.

Von Katrin Schulze

Richtig überzeugt ist Mads Christensen nicht von dem Plan, wieder wettkampfmäßig Eishockey zu spielen. Er fühle sich schon ganz gut, und er läuft auch wieder recht flink übers Eis. Der eine Finger aber, der sei immer noch ein bisschen steif, erzählt er und fuchtelt zur Veranschaulichung mit seiner linken Hand herum. Ziemlich genau zwei Monate ist es her, dass sich der dänische Nationalspieler in Diensten der Eisbären seinen Finger im Spiel gegen den EHC Wolfsburg brach. Warum er am Freitag gegen denselben Klub wieder auflaufen wird, obwohl er noch nicht einhundertprozentig fit ist, fällt ihm sofort ein. „Das Team braucht mich, weil viele ausfallen“, sagt Christensen. Und dass er so viel Verletzungspech wie im Moment überhaupt noch nie gesehen habe.

Bei so vielen Verletzten fällt es wirklich schwer, den Überblick darüber zu behalten, wer da gerade in welcher Formation für die Berliner übers Eis schlittert. Dominik Bielke fällt wegen eines Kreuzbandrisses aus, bei Stefan Ustorf (Schädel-Hirn-Trauma) und Denis Pederson (schwere Knieverletzung) bleibt unklar, ob sie ihre Karriere überhaupt fortsetzen können. André Rankel, Constantin Braun und Jens Baxmann quälen sich mit den Folgen einer Gehirnerschütterung. Und am Mittwoch haben sich nun auch noch Henry Haase, Vincent Schlenker und Roman Veber bei einem Einsatz für den Kooperationspartner FASS verletzt. Sie alle werden im Heimspiel am Freitag gegen Wolfsburg (19.05 Uhr, live bei Sky) fehlen – genau wie der bislang punktbeste Berliner Stürmer Darin Olver, der infolge einer dritten Disziplinarstrafe gesperrt ist. Trainer Don Jackson weiß angesichts dieser Ansammlung kaum, „was ich dazu sagen soll, außer, dass es eine komische und unbekannte Situation für uns ist“.

Wollen Jacksons Eisbären eine konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten, haben sie kaum eine andere Wahl, als auch leicht angeschlagene Spieler aufs Eis zu schicken. Nick Angell hat zuletzt gespielt, obwohl er noch mit einer Hüftprellung kämpfte, Florian Busch plagt sich schon eine Zeitlang mit einer Handverletzung, und nun kommt der 24 Jahre alte Christensen mit seinem semi-steifen Finger ins Spiel. Zwar glaubt der Angreifer, dass es „schon irgendwie gehen wird“, dennoch sinkt das Risiko einer erneuten Verletzung nicht unbedingt, wenn die alte noch nicht wirklich auskuriert ist.

Es ist ein Spiel mit Risiko, das die Berliner betreiben. Und nur der Spielplan scheint gerade wirklich auf ihrer Seite zu sein, sieht er doch nach der freitäglichen Begegnung eine längere Länderspielpause vor. „Die Unterbrechung kommt zu einem guten Zeitpunkt“, sagt Trainer Jackson, erhoffen sich viele seiner Spieler nach knapp zwei Wochen Regeneration, doch wieder einsatzbereit zu sein. „Wichtig ist ja sowieso nur, dass wir zum Saisonhöhepunkt gut besetzt sind“, sagt Jackson. Die Play-offs im deutschen Eishockey beginnen Mitte März.

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