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Sport: Eisbären: Ende einer Partie

Es begann gestern Abend feierlich in der großen Eishalle im Sportforum Hohenschönhausen, die fortan einen neuen Namen trägt: Seit Sonntag heißt die Arena des EHC Eisbären offiziell "Wellblechpalast". Nach dem Bekanntwerden der Angriffe auf Afghanistan der USA wurde das Rahmenprogramm der Eishockeypartie gegen die Krefeld Pinguine allerdings über die Stadionlautsprecher für beendet erklärt.

Es begann gestern Abend feierlich in der großen Eishalle im Sportforum Hohenschönhausen, die fortan einen neuen Namen trägt: Seit Sonntag heißt die Arena des EHC Eisbären offiziell "Wellblechpalast". Nach dem Bekanntwerden der Angriffe auf Afghanistan der USA wurde das Rahmenprogramm der Eishockeypartie gegen die Krefeld Pinguine allerdings über die Stadionlautsprecher für beendet erklärt. Im zweiten Drittel wurde auf Musikeinspielungen verzichtet. Die "Wellblechpalast-Party" war vorbei, ein für nach Spielende geplantes Feuerwerk auf dem Hallenvorplatz wurde abgesagt.

So wurde die Umbennung in "Wellblechpalast" durch die aktuellen Ereignisse an den Rand gedrängt. Bei der Anhängerschaft der Eisbären firmierte die Halle im Sportforum schon seit Jahren unter ihrem neuen Namen. Vor dem Spiel am Sonntag wurde nun über der Tribüne der Medienvertreter ein Transparent enthüllt, auf dem das Wort "Wellblechpalast" prangt. Die Banderole ist aus dünnem Plastik, und ganz ihrer Aufschrift entsprechend wellte sie sich gestern schon kurz nach der Enthüllung ein wenig. Vielleicht lag es an den hohen Temperaturen in der Halle, dass die Partie zu einer zähen, mitunter nebulöse Angelegenheit wurde. Die Eisbären kamen damit offensichtlich schlechter zurecht als die Krefelder und verloren vor 4000 Zuschauern mit 3:4 (0:1, 1:2, 2:1). Es war die erste Heimniederlage in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Rechter Spielfluss kam auf beiden Seiten selten zustande. Schon das erste Drittel musste 21 Sekunden vor seinem eigentlichen Ende abgebrochen werden, weil der Nebel auf dem Eis zu dicht war. Eisbären-Torhüter Klaus Merk fehlte der Durchblick schon nach acht Minuten. Krefelds Brad Purdie hatte aus schier unmöglichem Winkel - fast parallel zur Berliner Torlinie - geschossen. Merk war nicht im Bilde und wurstelte sich die Scheibe selbst ins Tor.

Bei den Krefeldern machte dagegen der erst 19-jährige Benjamin Voigt seine Sache ordentlicher als der manchmal nicht sicher wirkende Merk. Es dauerte jedenfalls fast 40 Minuten, bevor David Roberts den jungen Keeper der Pinguine erstmals überwinden konnte. Davor hatten allerdings Mario Doyon und abermals Purdie schon für Krefeld getroffen, so dass die Rheinländer mit einem komfortablen 3:1 in die zweite Drittelpause gehen konnten.

Den letzten Spielabschnitt gingen die Eisbären dann ein wenig gewitzter hat: Steve Larouche - gestern der auffälligste Berliner - fälschte einen Schlagschuss von Dan Laperriere unhaltbar für Voigt ab. Nach diesem Treffer zum 2:3 aber war es mit Eishockey erst einmal wieder vorbei. Alle Spieler beider Teams mussten aufs Eis, um die Nebelschwaden mit kollektivem Kreislaufen zu vertreiben. Diese Einlage brachte die Berliner offensichtlich wieder aus dem Konzept. Jeff Christian besiegelte mit dem vierten Krefelder Tor acht Minuten vor Schluss die zweite Niederlage der Eisbären in Folge.

Die Maßnahme von Trainer Uli Egen, Torwart Merk bereits 90 Sekunden vor der Schlusssirene zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen, brachte den Berlinern zwar fünf Sekunden vor Spielende noch das 3:4 durch Felski. Mehr aber gelang den Eisbären nicht.

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