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Sport: Eisbären erster Finalist

Mit einem 4:2-Sieg gegen Ingolstadt haben die Eisbären Berlin zum dritten Mal das Playoff-Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft erreicht. Ausgerechnet NHL-Import Erik Cole setzte nach vier Spielen Sperre entscheidende Akzente. Meister Frankfurt erzwang ein fünftes Spiel gegen Mannheim.

Berlin (10.04.2005, 17:44 Uhr) - Die Eisbären Berlin haben zum dritten Mal das Playoff-Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft erreicht, Titelverteidiger Frankfurt Lions steht vor einem kleinen sportlichen Wunder: Während die Berliner nach dem 4:2 beim ERC Ingolstadt erneut auf den ersehnten ersten gesamtdeutschen Titel hoffen, schafften die Hessen mit 2:1 nach Verlängerung bei Adler Mannheim den Ausgleich im Halbfinale nach einem 0:2-Rückstand. Seit zehn Jahren mehr hat keine Mannschaft in den DEL-Playoffs nach zwei Niederlagen noch eine Serie als Sieger beendet.

David Sulkovsky erzwang mit seinem Tor in der achten Minute der Verlängerung eine fünfte Partie am Dienstag (19.30 Uhr/Premiere), nachdem Mannheim nach Erfolgen in den ersten beiden Spielen schon wie der Finalist ausgesehen hatten. Die Hauptstädter, die in der früheren DDR 15 Meistertitel holten, verloren sowohl die Playoff-Endspiele 1998 gegen Mannheim als auch 2004 gegen Frankfurt.

Als der Mannheimer Andy Delmore wegen Spielverzögerung auf der Strafbank saß, riss Sulkovsky die Gastgeber aus allen Finalträumen. «Wir wollten auf keinen Fall mit 0:3 nach Hause gehen. Jetzt sind die Karten neu gemischt», meinte Sulkovsky, der im Pay-TV-Sender «Premiere» bescheiden von einem «guten Tor für die Serie» sprach.

In einer vorsichtig geführten Partie vor 7900 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Friedrichspark hatte Verteidiger Peter Ratchuk (50.) mit einer Einzelleistung für die späte Führung der Lions gesorgt. Devin Edgerton (55.) rettete die Gastgeber per Abstauber aber noch in die Verlängerung, wo Frankfurt mehr Chancen besaß und wie schon in zwei Viertelfinals gegen Hamburg den Sieg einfuhr.

Cole setzt entscheidende Akzente

Ausgerechnet NHL-Import Erik Cole setzte nach vier Spielen Sperre für die Eisbären entscheidende Akzente in Ingolstadt. Zunächst prallte der Stürmer mit Torhüter Jimmy Waite zusammen, dann schoss der Amerikaner in Überzahl das 0:1 (14.). ERC-Verteidiger Ken Sutton fälschte den Puck mit dem Schlittschuh an den Innenpfosten ab.

Doch dann leistete sich Berlins Micki DuPont einen Stockschlag gegen Jamie Langenbrunner und musste das Eis vorzeitig verlassen. DuPont ist damit im ersten Finale am Freitag gesperrt, die folgende fünfminütige Überzahl nutzte Jakub Ficenec trotz Handverletzung mit einem Schlagschuss zum 1:1 (21.). Ein Doppelschlag gegen Ende des zweiten Drittels brachte die Berliner aber auf die Siegerstraße: Erst staubte Mark Beaufait (39.) zum 1:2 ab, dann bediente Beaufait maßgerecht Sven Felski, der den Konter abschloss (40.).

Die Ingolstädter, die zwar wieder auf NHL-Profi Andy McDonald zurückgreifen durften, aber weiter ohne den gesperrten Cameron Mann auskommen mussten, kamen zumindest noch einmal heran. Marco Sturm (57.) verkürzte auf 2:3, doch Cole traf 21 Sekunden vor Ende zur Entscheidung ins leere Tor (60.). (Von Robert Semmler, dpa)

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