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Eisbären gegen Hamburg: "Da haben wir keine Chance"

Die Eisbären bleiben der Angstgegner der Hamburg Freezers und gewinnen trotz personeller Probleme souverän mit 3:0. Damit bleiben die Berliner trotz der Niederlage in München vom Freitag auf dem ersten Tabellenplatz.

Was wird Benoit Laporte seinen Spielern gesagt haben, als die Hamburg Freezers am Sonntagmorgen die Fahrt nach Berlin antraten? Sicher Dinge wie: „Mensch Jungs, die Eisbären haben viele Verletzte, heute schaffen wird das.“ Und vermutlich werden seine Profis verängstigt reagiert haben: „Aber Trainer, gegen die Eisbären haben wir schon drei Mal in dieser Saison verloren. Da haben wir keine Chance.“ Richtig. Gegen die Berliner haben die Freezers seit Sonntag sogar vier Mal in der Hauptrunde verloren. Zu Recht, sodass die Eisbären vor 14.200 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof zu einem verdienten 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)-Erfolg und zur Festigung der Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga kamen.
Aus Sicht der Eisbären lief die Woche gut. Trotz vieler Ausfälle – gegen Hamburg waren es nach dem Comeback von Julian Talbot noch sieben Stammspieler, auf die Trainer Don Jackson verzichten musste – haben die Berliner in drei Heimspielen sechs von neun Punkten geholt und gegen die Spitzenteams aus Wolfsburg (6:5) und Hamburg gewonnen. Das 1:2 gegen München vom Freitag lässt sich im Nachhinein verschmerzen. Imposant ist zudem, dass die Berliner binnen fünf Tagen 42.000 Zuschauer in ihre Arena locken konnten.
Wenn es nach Florian Busch ginge, hätten die Profis angesichts derartiger Popularität eine Aufstockung ihrer Bezüge verdient. „So viele Zuschauer? Dafür kriege ich nicht genug“, sagte der stürmende Scherzbold der Eisbären. Mit seinem Tor zum 1:0 hatte Busch den Berliner Sieg gegen die Freezers eingeleitet. Dass es gegen Hamburg ein Erfolg wurde, war völlig in Ordnung, weil die Eisbären energischer zu Werke gingen als gegen München. Sie suchten die Zweikämpfe, checkten gut und ließen den Gegner selten vor ihr Tor kommen. Die Freezers versuchten in ihrer Unbeholfenheit Rustikalität ins Spiel zu bringen, was nur den Gastgebern half. Die Eisbären waren im ersten Abschnitt gleich drei Mal in Überzahl. Im dritten Anlauf gelang Busch sein Tor.

Nach dem ersten Höhepunkt passierte bis ins letzte Drittel hinein wenig, abgesehen von einem Pfostenschuss der Hamburger durch Rainer Köttstorfer. Eisbären-Zugang Jonathan Sim passte mit seiner guten Darbietung ins gute Gesamtbild, das die Eisbären abgaben. Sieben Torschüsse gab der Kanadier ab, vor allem aber fiel er wegen seiner roten Handschuhe auf. Das zweite Tor erzielte wieder ein Spieler mit blauen Handschuhen. In vorschriftsmäßiger Eisbären-Montur erhöhte Talbot nach einem Konter auf 2:0, und das Spiel war entschieden zugunsten des Meisters, der in den letzten Sekunden durch Barry Tallackson sogar noch auf 3:0 erhöhen konnte. Somit kam beim Duell Eisbären gegen Freezers der Sieger wieder aus Berlin. Ein Wiedersehen gibt es frühestens in den Play-offs im März, wobei die Hamburger darauf sicher nicht unbedingt hoffen dürften, oder doch? Laporte sagte nach dem Spiel ganz im Ernst: „Hoffentlich sehen wir uns in den Play-offs wieder.“ Damit meinte der Trainer der Freezers aber wohl: Hoffentlich kommen auch wir in die Play-offs.

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