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Mühsam gewinnt der Meister. Mark Bell (links) und die Eisbären konnten zwar vier der vergangenen fünf Spiele für sich entscheiden, davon aber nur eines nach regulärer Spielzeit. Drei Punkte wurden so verschenkt – und es wurde zusätzliche Kraft gelassen. Foto: Imago

© imago/Michael Schulz

Eisbären gegen Schlusslicht DEG: „Da müssen wir gewinnen – ohne Wenn und Aber“

Die Aufholjagd der Berliner in der DEL stockt, weil sie großen Aufwand betreiben, aber durch fehlende Cleverness Punkte verschenken. Am Montag soll es bei Schlusslicht Düsseldorf weiter aufwärts gehen.

Ein bisschen zerknirscht war Jeff Tomlinson dann doch. „Ich bin zufrieden mit der kämpferischen Leistung meiner Mannschaft, aber am Ende haben wir einen Punkt verschenkt“, sagte der Trainer der Eisbären nach dem 3:2-Sieg seines Teams nach Penaltyschießen am Samstag gegen die Straubing Tigers. 2:0 hatten die Berliner in einer zerfahrenen Partie schon geführt, mussten aber noch den Ausgleich hinnehmen und in die Verlängerung. Das kostete neben viel Kraft auch den einen zusätzlichen Zähler. In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bedeutet das zwar mehr Luft nach unten auf die elftplatzierten Tigers, aber die Aufholjagd in Richtung der direkten Play-off-Ränge kommt nicht so recht in Schwung.

Seit Wochen schon hängen die Eisbären auf dem neunten Platz fest, der gerade einmal für die Pre-Play-offs reichen würde. Dabei haben die Berliner zuletzt vier von fünf Spielen gewonnen – aber eben nur eines davon in regulärer Spielzeit. Gegen die biederen, aber bissigen Straubinger fielen die Gegentore zum 2:1 und 2:2 binnen 30 Sekunden. „Wir dürfen dem dritten Punkt nicht hinterhertrauern“, erklärte Verteidiger Frank Hördler fast schon ein wenig genervt. Der Fokus gelte nun dem Spiel bei der Düsseldorfer EG am Montag um 19.30 Uhr.

Beim Tabellenletzten müssen die Eisbären allerdings auf Verteidiger Shawn Lalonde verzichten, der nach einer Rauferei mit einem Straubinger seine dritte Spieldauerstrafe der Saison kassierte und damit automatisch für eine Partie gesperrt ist. Angesichts der angespannten Personalsituation mit vielen verletzten Stammspielern war die Aktion des stärksten Berliners in den vergangenen Wochen besonders ärgerlich, zumal Tomlinson fast gebetsmühlenartig davon spricht, dass seine Profis „schlauer“ spielen müssten.

Trotzdem stellt der Trainer vor dem Spiel bei der DEG klar: „Da müssen wir gewinnen – ohne Wenn und Aber.“ Nur neun von 35 Spielen konnten die Düsseldorfer in dieser Saison für sich entscheiden, darunter allerdings beide Duelle mit den Eisbären. Beinahe schon grotesk war der 2:1-Auswärtssieg nach Penaltyschießen Anfang Dezember, in dem die Eisbären 78 Mal auf das Tor des Gegners schossen, aber nur einmal trafen. Es war eine der vielen Begegnungen, in denen die Berliner enormen Aufwand betrieben, sich dafür aber nicht belohnen konnten.

Und so langsam scheinen die Kräfte bei den Spielern zu schwinden. In den vergangenen drei Partien kassierten die Eisbären insgesamt fünf Gegentreffer im letzten Drittel, erzielten dabei aber selbst nur ein Tor. Mark Bell, der den Sieg gegen Straubing mit seinen beiden verwandelten Penaltys sicherstellte, wiegelt allerdings ab: „Klar sprechen wir darüber, aber wir haben noch genug Reserven im Tank.“

Die werden in den nächsten Wochen weiter angegriffen. Das Spiel bei der DEG ist das dritte in fünf Tagen, auch danach lässt der dichte Spielplan kaum Raum für Erholungspausen. Angst, dass womöglich sogar die Qualifikation für die Pre-Play- offs gefährdet sein könnte, haben die Berliner aber nicht. „Wir schauen nur nach oben“, versichert Bell. Zumindest das Selbstbewusstsein ist bei den Eisbären noch immer meisterlich.

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