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Zurück zum Erfolg. Mannheims neuer Trainer Harold Kreis.

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Eisbären-Gegner: Mannheim ist wieder munter

Die Adler Mannheim gelten in dieser Saison endlich wieder als einer der ärgsten Konkurrenten der Eisbären - weil Mannheims neuer Trainer Harold Kreis vieles anders macht als seine Vorgänger.

Drei Jahre ohne großen Erfolg haben Spuren hinterlassen in Mannheim. Genau genommen ist die jüngste Vergangenheit beim ambitionierten und mit größten finanziellen Möglichkeiten ausgestatteten Klub in der Deutschen Eishockey-Liga eine lange sportliche Krisenzeit, nur unterbrochen durch den Titelgewinn 2007. Davor und danach ist wenig passiert bei dem zum Imperium von Sportmäzen Dietmar Hopp gehörenden Unternehmen. Insofern erscheint es auch ganz angebracht, dass bei den Badern nun öffentlich Bescheidenheit und Volksnähe besonders wichtige Tugenden sind. Wer will es schon riskieren, dass die traditionell zahlreiche Kundschaft irgendwann die gute Laune verliert? Der neue Trainer Harold Kreis jedenfalls spricht nun die Fans auf der Homepage seines Arbeitgebers direkt mit längeren Briefen an.

Der eloquente Kreis scheint entweder zu wissen, was sich gehört - oder gute Berater zu haben. Oder beides? So textete der Trainer auf nach der 0:3-Niederlage seines Teams am Freitag in Düsseldorf: „Klasse fand ich, dass die mitgereisten Fans uns bis zum Schluss angefeuert und an uns geglaubt haben. Für diese tolle Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle auch im Namen der Mannschaft herzlich bedanken.“ (Quelle: www.adler-mannheim.de).

Viele Gelegenheiten, sich für schlechte Leistungen seines Spielerpersonals zu entschuldigen hatte Kreis allerdings in dieser Saison noch nicht. Die Stimmung im Team erscheint nach außen besser zu sein, als in den Vorjahren. Drei von vier Punktspielen konnten die Adler gewinnen. Dass die Mannheimer dabei nicht immer attraktives und vor allen torreiches Eishockey boten, erscheint erst einmal egal. Hauptsache erfolgreich. „Unsere Spielweise ist eben darauf ausgelegt, den Gegner zu zermürben“, sagt Harold Kreis.

In diesem Frühjahr war Kreis noch als Kotrainer der Nationalmannschaft am guten Abschneiden der Deutschen bei der Heim-WM beteiligt, der Deutschkanadier scheint eben das Profil eines Trainers zu besitzen, das sie in Mannheim gesucht haben. Der von der Düsseldorfer EG gekommene Kreis kennt die Stärken und Schwächen der Liga besser und Kreis kennt vor allem Mannheim: Der Deutschkanadier, immerhin 180 Mal für die Nationalmannschaft aktiv, spielte von 1978 bis 1997 für den Mannheimer ERC. Bis heute wird seine ehemalige Rückennummer 3 beim DEL-Rekordmeister nicht vergeben.

Harold Kreis weiß natürlich, dass Mannheims ärgster Konkurrent um den Titel aus Berlin kommt. Zum Spiel am Freitag bei den Eisbären (Beginn 19.30 Uhr, O2-World) sagt der Trainer: „Wir müssen gegen die Eisbären viel in Bewegung bleiben und so diszipliniert spielen wie bisher, denn die Berliner haben ein gutes Powerplay.“ Und die Berliner sind wütend nach dem 4:7 von Ingolstadt. So sagt Marcus Kink, der neue Mannschaftskapitän der Adler: „Die Eisbären haben keinen guten Start gehabt, daher müssen wir schon aufpassen.“

Dass die Berliner durchaus gegen die Adler bestehen können, bewiesen sie ja schon bei ihrem 3:1-Erfolg gegen Mannheim Ende August im Rahmen der European Trophy. Durch diese Niederlage schieden die Adler übrigens aus dem Wettbewerb aus, den die Berliner schließlich gewannen. „Respekt dafür“, sagt Marcus Kink. Allerdings hat sein Team aufgrund des Ausscheidens aus besagtem Wettbewerb drei schwere Vorbereitungsspiele weniger hinter sich als die Eisbären. Das könnte ein Vorteil sein für die Mannheimer gegen die zum Saisonstart doch sehr müde wirkenden Berliner.

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