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Im Boxen besser. Aber leider wurden die Punkte fürs Eishockeyspielen vergeben und da gab es für Eisbär Pederson (r.) nur einen, zwei dagegen für Kölns Ciernik (l.).

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Update

Eisbären - Haie 1:2: Niederlage mit Verspätung

Trainer Don Jackson kommt erst verspätet zum Spiel und muss dann mit ansehen, wie die Eisbären gegen die Kölner Haie im Penaltyschießen mit 1:2 verlieren.

Von Katrin Schulze

Mitten im zweiten Drittel tauchte er plötzlich auf. Doch diesmal stellte er sich nicht wie gewohnt hinter die Bande, sondern verkroch sich in eine Loge. Weil Don Jackson es nach seiner Reise in die USA nicht pünktlich zum Spiel seiner Eisbären gegen die Kölner Haie schaffte, schlich er sich am Sonntagnachmittag einfach in die oberen Gefilde der Arena. Von dort aus verfolgte der Berliner Eishockeytrainer, wie sich seine Mannschaften unter den Ersatzcoaches Vince Malette und Hartmut Nickel so machte. Überzeugen konnte ihn die Vorstellung der Eisbären bei der 1:2 (0:0, 1:1, 0:0/ 0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Kölner nicht.

Wegen einer plötzlichen Erkrankung seiner Tochter hatte Jackson am Freitag schon die Niederlage der Eisbären bei der Düsseldorfer EG versäumt. Dass er nun zwei Tage später auch noch das erste Tor des Tages verpasste, brauchte ihn noch nicht zu ärgern. Es war nämlich gar keines. Nach gerade mal 31 Sekunden landete der Puck hinter Haie-Goalie Danny Aus den Birken, der Schiedsrichter erkannte nach genauer Videoanayse aber ein Torraumabseits – und verweigerte die Anerkennung. Viel mehr Aufregendes trug sich mal abgesehen von einigen Nicklichkeiten zwischen den Parteien dann erstmal nicht zu. Zwar sah der Berliner Stürmer Travis Mulock „eine dominierende Berliner Mannschaft, die konzentriert und hart gegen den Mann spielt“, viele Chancen jedoch ergaben sich daraus nicht. Und da sich auch die Kölner nicht gerade besser anstellten, plätscherte das erste Drittel weitgehend ereignislos seinem Ende entgegen.

0:0 hieß es nach 20 gespielten Minuten. Und dieser Zwischenstand ermunterte die als Tabellenletzter aus Köln angereisten Gäste ganz augenscheinlich. Sollte gegen den Favoriten tatsächlich etwas drin sein? Es schien so. Dementsprechend dreist spielten die Haie von Beginn des zweiten Abschnitts an nach vorne – und wurden dafür prompt mit der Führung durch Christoph Ullmann belohnt. Die Eisbären wirkten mit der harten Spielkultur des Gegners ein wenig überfordert. Erst kurz vor der zweiten Drittelpause gelang es ihnen, ihre technische Überlegenheit auch in einen Treffer umzumünzen. Kapitän Stefan Ustorf behielt im Gewusel vor dem Tor die Übersicht und drückte den Puck über die Linie.

Ustorf? Genau. Bezeichnenderweise brauchte es die Hilfe des zweiten Rückkehrers des Tages. Wie Jackson war ja auch Ustorf wegen familiärer Probleme in die amerikanische Heimat gereist. Dass er nun vor 13.900 Zuschauern in der Berliner Arena wieder zusammen mit den Kollegen auf dem Eis stand, trug allerdings nur zur kurzfristigen Ermunterung der Eisbären bei. Nach dem Ausglich ließen sie sich wieder weitgehend von den Kölnern einlullen. Selbst in drei Überzahlspielen gelang es den Gastgebern im Schlussdrittel nicht, an Aus den Birken im Kölner Tor vorbeizukommen - Florian Busch zielte bei der besten Gelegenheit für die Berliner nur an den Pfosten.

Irgendwie war es also nur zu logisch, dass diese zähe Partie auch noch eine doppelte Zugabe bekam. Weil in der Verlängerung kein weiterer Treffer fiel, ging es ins Penaltyschießen. Als Philip Gogulla da das entscheidende Tor für die Köner Haie schoss, stand Trainer Don Jackson schon eine ganze Weile wieder an seinen Lieblingsplatz hinter der Bande.

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