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Kämpfen und siegen. Das gilt für die Eisbären in Spiel sechs.

© dpa

Eisbären in Spiel sechs gegen Mannheim: Alles auf Angriff

Die Eisbären müssen heute im sechsten Viertelfinale gegen Mannheim wieder offensiv spielen, um die Serie ein drittes Mal auszugleichen.

Das Schauspiel nach dem Spiel war schon beeindruckend. Laut lachend schritt Uwe Krupp mit Teal Fowler, dem Manager des Gegners, durch die Katakomben der Mannheimer Arena. Die beiden scheinbar bestens gelaunten Männer wirkten so, als plauderten sie über einen zurückliegenden Skatabend. Aber das war sicherlich Taktik von Krupp. Nur keine Schwäche zeigen in so einem Moment, den Gegner nur nicht in die eigenen Karten schauen lassen. 1:3 hatten die Eisbären am Freitag Spiel fünf der Play-off-Serie bei den Adlern in Mannheim verloren, eine Niederlage noch und die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist für Krupps Mannschaft im Viertelfinale vorbei. Oder anders gesehen: Am Sonntag in Berlin und am Dienstag in Mannheim gewinnen – und es geht im Halbfinale der DEL gegen Meister RB München.

Bis zum möglichen ersten Spiel in München am Freitag ist der Weg für die Eisbären weit. Und es gibt gute Gründe, warum es die Berliner bislang nicht geschafft haben, die Mannheimer in deren Halle zu bezwingen. Eine defensive Gangart wie am Freitag liegt ihnen von ihrer Substanz her nicht. Die Eisbären haben zurzeit großzügig formuliert vier formstarke Verteidiger im Aufgebot, die anderen fallen dagegen ab. Der Mannschaft liegt ein offensiver Spielstil eher, die nötige Durchschlagskraft ist da. Die beiden Heimsiege in der Serie gegen Mannheim belegen das, in diesen Spielen haben die Berliner munter nach vorn gespielt und 6:3 sowie 6:1 gewonnen.

Am Freitag in Spiel fünf tauchten die Eisbären erst Mitte des letzten Abschnitts häufiger im Drittel des Gegners auf. „Das war viel zu spät“, sagte Julian Talbot. Mannheim führte schon 2:0 und die Eisbären versuchten aufzuholen, was sie fast ein komplettes Spiel lang versäumt hatten – sich Torchancen herauszuarbeiten. „Wir hatten ja vorher vielleicht sieben Schüsse aufs Tor abgegeben“, sagt Talbot. „So kann man kein Spiel gewinnen, das war auch nicht unser Stil.“ Talbot gelang zwar noch der Anschlusstreffer, aber mehr eben nicht. Er habe, sagte der Berliner Torschütze, zwar innerlich einen Ruck gespürt nach seinem Tor. Aber irgendetwas habe eben nicht gestimmt an diesem Tag: „So, wie wir das versucht haben, können wir die Mannheimer wohl nicht schlagen.“

Die Serie ist so eng, da kann noch viel passieren

Die Berliner Defensivtaktik wirkte durchsichtig. Sich mit einem 0:0 in die Verlängerung retten, dann darauf hoffen, dass den Mannheimern die Nerven versagen, das schien der Plan zu sein. Doch dieser scheiterte 14 Spielminuten vor Schluss nach einem Fehler des bis dahin guten Berliner Verteidigers Alex Roach und dem folgenden Mannheimer Tor.

Am Sonntag in der Arena am Ostbahnhof (Spielbeginn 14 Uhr) in Spiel sechs gegen Mannheim werden die Eisbären noch einmal alles nach vorne werfen, wie ihr Verteidiger Jens Baxmann sagt: „Beim 1:3 haben wir zu wenig gemacht, da sind wir uns alle einig. Wir haben schon die Qualität, um am Sonntag zurückzukommen.“ Baxmann mag richtig liegen, wobei auch wahrscheinlich ist, dass die Mannheimer ihrerseits registriert haben, dass sie mit defensiver Ausrichtung in Berlin nichts gewinnen können. Das Risiko, sich wieder auf die Heimstärke in einem möglichen siebten Spiel am Dienstag verlassen zu müssen, werden die Adler kaum eingehen wollen.

Gute Voraussetzungen für ein weiteres großes Spiel in einer interessanten Serie, die für die Eisbären nicht am Sonntag enden muss. Das jedenfalls wollte Uwe Krupp mit seiner demonstrativ guten Laune nach der bitteren Niederlage vom Freitag andeuten. Der Trainer der Eisbären sagte schließlich: Die Serie sei so eng, da könne noch viel passieren. Wenn die Berliner offensiv spielen, kann am Sonntag wieder etwas zu ihren Gunsten passieren.

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