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Eisbären - Köln 4:1: Der Hai hat keine Zähne

Die Eisbären besiegen Kölns angeschlagenen Traditionsverein 4:1. Der Berliner Stürmer Florian Busch trug eine Verletzung davon und droht länger auszufallen.

Von Katrin Schulze

Knallrot sieht sie aus, die Rettung der Kölner Haie. Und seit gestern ist sie käuflich zu erwerben. 15 Euro kostet das Stück Stoff, mit dem der finanziell klamme Eishockeytraditionsverein Geld eintreiben will. Es kommt bei der Basis offensichtlich an. Der Andrang auf das Retter-T-Shirt mit dem angriffslustig dreinschauenden Hai war jedenfalls so groß, dass sich vor dem Fanshop in Köln-Deutz Schlangen bildeten. Wirtschaftlich mögen die Haie so gerettet werden, sportlich aber ist die Not für die auf Tabellenplatz zehn rangierenden Kölner weiterhin groß. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wurden sie am Dienstag 4:1 (2:0, 0:0, 2:1) von den Eisbären Berlin bezwungen.

Dabei investierten die Berliner nicht übermäßig viel für diesen Erfolg. Sie benötigten nach einer 16-tägigen olympiabedingten Zwangspause eine Eingewöhnungszeit: Etwas träge und uninspiriert gingen sie in die Partie. Zwar waren sie von Beginn an das bestimmende Team, doch sehenswerte Gelegenheiten vermochten die Eisbären anfangs nicht herauszuspielen. Dass es die Haie im ersten Drittel gar noch schlechter machten und sich nur in Ausnahmefällen überhaupt mal in die gegnerische Zone verirrten, stand sinnbildlich für ihre derzeitige Situation. Fast hilflos wirkten sie.

Es brauchte schon einen dieser wuchtigen Schlagschüsse des Berliners Richie Regehr, um nicht nur die Akteure auf dem Eis, sondern auch die 13 800 Zuschauer in der Berliner Großarena aufzuwecken. In der zwölften Minute staubte Stefan Ustorf den strammen Schuss Regehrs aus der Distanz zur 1:0-Führung ab. Gut fünf Minuten später legte Tyson Mulock das 2:0 nach. „Wir sind dann doch ganz ordentlich ins Spiel gekommen“, sagte Eisbären-Verteidiger Constantin Braun. „Es ist gelungen, unser Spiel durchzuziehen.“ Auf einen traf die Analyse jedoch nicht zu. Florian Busch konnte wegen einer Oberkörperprellung nicht zu Ende spielen. Er musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden und droht länger auszufallen.

Auch auf dem Eis stellten die Eisbären den Pause-Modus an. Hatten sie etwa Mitleid mit der angeschlagenen Kölner Truppe? Wohl kaum. Sie schonten sich einfach nur und gaben den Haien somit die Möglichkeit, sich trotz begrenzter spielerischer Mittel in geordneter Offensive zu probieren. Das klappte gar nicht mal schlecht: Im Mittelabschnitt scheiterten die Haie mit Ivan Ciernik und Bryan Adams noch mit guten Chancen am Berliner Torhüter Rob Zepp, gleich zu Beginn des letzten Drittels aber schoss Marcel Müller den Anschlusstreffer. Danach hatten die Eisbären augenscheinlich genug von der gegnerischen Spielkultur gesehen. Kurz nachdem die Kölner sich erfolgreich ausgetobt hatten, stellten sie wieder auf Angriff um. Erst traf der Berliner Stürmer Jeff Friesen halb künstlerisch, halb zufällig im Fallen, später erhöhte Sven Felski noch auf 4:1.

Von den Kölnern war nichts mehr zu sehen. Ihre sportliche Rettung können sie erst am Freitag vorantreiben. Wenn sie in eigener Halle auf Düsseldorf treffen.

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