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André Rankel wird in dieser Saison für die Eisbären nicht mehr spielen können. Nach einem Check gegen den Straubinger Daniel Sparre wurde der "Wiederholungstäter" für zehn Spiele gesperrt und muss zudem 3.000 Euro Geldstrafe zahlen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Eisbären-Manager Lee über die Sperre gegen Rankel: "André hat maximal eine gelbe Ampel überfahren!"

Lange Sperre für André Rankel: Der Eisbären-Stürmer verpasst nach seinem Check im zweiten Halbfinalspiel bei den Straubing Tigers den Rest der Play-offs. Peter-John Lee spricht im Interview über das Strafmaß.

Herr Lee, André Rankel wurde nach seiner Matchstrafe im zweiten Spiel gegen Straubing für zehn Spiele gesperrt und fehlt somit für den Rest der Play-offs. Wie sehr schmerzt das die Eisbären?

André war in der vergangenen Saison in den Play-offs einer der besten bei uns. Er ist ein Spieler, der andere mitreißt. Dass er uns sehr fehlt, ist keine Frage. Darüber sind wir nicht glücklich. Die Frage ist, hat er einen unfairen Check gemacht oder nicht?

Die Frage gab es bei den Eisbären schon mal in den Play-offs. Im Jahr 2005, als Erik Cole nach einem Check gegen den Kopf eines Augsburgers für vier Spiele gesperrt wurde. Da haben Sie heftig protestiert.

Das lässt sich vergleichen, weil auch damals die Fernsehbilder Interpretationsspielraum ließen. Auch diesmal ist die Sache keinesfalls eindeutig. Der Check von Rankel gegen den Straubinger Daniel Sparre ist zu sehen, aber war er denn wirklich unfair? Ging er wirklich gezielt gegen den Kopf? Und hat Sparre Rankel nicht kommen sehen? Was mich dabei traurig stimmt ist, dass von den vier Unparteiischen nur einer etwas Unfaires gesehen haben will. Das kann doch nicht sein! Seien wir ehrlich: Keiner kann die Szene richtig beurteilen.

Also ist die Sperre gegen Rankel unberechtigt?

Ach da waren so viele brutale Fouls in dem Spiel. Problem war doch, dass die Schiedsrichter keine Linie gefunden haben. Die Frage ist maximal: Ist André über eine grüne oder eine gelbe Ampel gefahren? Mehr nicht.

Ohne Rankel haben die Eisbären in Spiel drei gegen Straubing beim 1:3 schwach ausgesehen. Woran liegt es, dass es nun am Mittwoch mit der Halbfinalserie in Straubing weitergeht?

Das ist nicht glücklich für uns gelaufen. Aber das soll keine Entschuldigung sein. Wenn du als Spieler denkst, du gewinnst automatisch, dann gewinnst du nicht automatisch. Wir waren uns zu sicher. Straubing hat gekämpft und nun ist die Situation für uns schwieriger geworden, zumal uns dort eine wahnsinnige Euphorie entgegenschlagen wird.

Am Montagabend haben hunderte Straubinger Fans ihre Mannschaft am Flughafen begrüßt – nach einem gewonnenen Spiel in Berlin ...

Ja, da spielen sie verrückt. Das wird eine heiße Kiste für uns. Am Mittwoch werden Straubinger Spieler mit viel Energie aufs Eis kommen. Aber: Wenn wir uns dessen bewusst sind und dann so spielen, wie wir können, werden wir gewinnen. Wir führen schließlich noch mit 2:1 in der Serie, Straubing steht also mit dem Rücken zur Wand. Nicht wir.

Auf ein entscheidendes Spiel am Freitag in Berlin würden Sie demnach gerne verzichten?

Ja. Aber ich sage: auch das kann passieren. Wenn wir mit dem Bewusstsein in das Spiel am Mittwoch reingehen, dann passiert es auch. Also müssen wir uns vorbeten, dass wir den Matchball haben. Die Niederlage vom Montag könnte auch im Nachhinein ihr Gutes haben. Sie bringt uns wieder ein wenig auf den Boden. Ein Selbstläufer ist die Meisterschaft für uns nicht, das ist spätestens seit Montag klar.

Das Gespräch führte Claus Vetter.

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