zum Hauptinhalt
Voll drauf. Frank Hördler hat dem Spiel der Eisbären mehr Stabilität gegeben.

© Imago

Eisbären schon wieder gegen Mannheim: Gegen jede Statistik

Mit einer Energieleistung haben sich die Eisbären zum ersten Sieg des Jahres gekämpft. Können Sie das am Sonntag in Mannheim wiederholen?

Frank Hördler konnte gerade noch stehen. „Meine Beine habe ich heute mehr gemerkt als sonst“, sagte der Verteidiger der Eisbären nach dem dramatischen 3:2-Sieg der Berliner am Freitagabend in der Deutschen Eishockey- Liga (DEL) gegen die Adler Mannheim. Bei seinem Comeback nach dreimonatiger Verletzungspause zeigte der Nationalspieler nicht nur durch sein Tor zum 1:0, wie wertvoll er für sein Team sein kann. „Hördler gibt uns mehr Qualität“, lobte Trainer Uwe Krupp seinen Rückkehrer.

Schon am Sonntag treffen die Eisbären wieder auf die Adler (16.30 Uhr/live bei Sport 1), dann in Mannheim. Nach der hitzigen Auseinandersetzung in Berlin dürfte das direkte Rückspiel nicht weniger emotional werden. Die Frage ist dabei, ob die Berliner sich noch einmal zu einer solchen Energieleistung aufraffen können. Während die Mannheimer am Freitag phasenweise verspielt und anfangs mitunter sogar leicht uninspiriert wirkten, warfen die Eisbären alles in die Waagschale, was ihnen zur Verfügung stand.

Personell spielt Krupp derzeit Vabanque, mehr als drei Reihen kann er aufgrund der andauernden Verletztenmisere nicht aufbieten. Am Freitag musste Stürmer Sven Ziegler im zweiten Drittel mit einer Oberkörperverletzung vom Eis, er wird in Mannheim nicht auflaufen können. Der Gegner hingegen hat zwar ebenfalls Ausfälle zu verkraften, doch selbst die vierte Sturmreihe ist nominell immer noch weit mehr als nur notbesetzt.

Dauerhaft dürfte Krupp das kaum kompensieren können, zumal er auf die Dienste von Barry Tallackson offenbar keinen allzu großen Wert mehr legt. Am Freitag spielte der formschwache Stürmer anders als zuletzt in Bremerhaven zwar wieder, bekam aber nur wenig Eiszeit und dürfte sich wohl künftig noch häufiger auf der Tribüne wiederfinden, sollte tatsächlich noch ein neuer Angreifer kommen.

Zumindest die Hoffnung auf Besserung ist bei den Eisbären aber wieder spürbar. „Diesmal hatten wir das Glück, was uns zuletzt oft gefehlt hat“, sagte Kapitän André Rankel, dem der Siegtreffer in der Verlängerung gelungen war. Von Euphorie will Uwe Krupp aber nichts wissen. Stattdessen überraschte er mit einer besonderen Prognose: „Die Art und Weise wie wir gespielt haben, macht uns zuversichtlich für das Rückspiel gegen Mannheim. Aber statistisch hat dabei die Mannschaft einen Vorteil, die das erste Spiel verloren hat."

Die Eisbären bleiben also in der Außenseiterrolle, als Tabellenzehnter mit großen Personalproblemen ist das irgendwo auch logisch. Denn im Eishockey ist Quantität mitunter mindestens genauso wichtig wie Qualität.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false