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Sport: Eisbären stoppen Spitzenreiter

Vor dem Spiel gegen die Krefeld Pinguine hatte sich ein Klub-Verantwortlicher beim EHC Eisbären darüber mokiert, dass an der Spree im Eishockey immer nur die Capitals für die großen Schlagzeilen sorgen würden. "Vielleicht brauchen wir beim EHC ja auch einmal eine Krise", hatte der betreffende Herr im Scherz gesagt.

Vor dem Spiel gegen die Krefeld Pinguine hatte sich ein Klub-Verantwortlicher beim EHC Eisbären darüber mokiert, dass an der Spree im Eishockey immer nur die Capitals für die großen Schlagzeilen sorgen würden. "Vielleicht brauchen wir beim EHC ja auch einmal eine Krise", hatte der betreffende Herr im Scherz gesagt. So weit muss es nicht unbedingt kommen, schließlich sorgt der EHC Eisbären momentan mit guten Leistungen auf dem Eis für Furore und auch das bringt Aufmerksamkeit, zumal positive: Gestern beim Spiel gegen Krefeld war das Sportforum Hohenschönhausen mit 5000 Zuschauern wieder einmal ausverkauft und einmal mehr, bereits zum sechsten Mal in Folge, konnten die Fans vom EHC einen Sieg bejubeln: Die Berliner gewannen gegen den Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 5:1 (1:0, 1:0, 3:1).

Vom Manko der Chancenauswertung auf beiden Seiten einmal abgesehen, bekamen die Zuschauer am Freitag im Sportforum ein hochklassiges Spiel zu sehen. Schon Sekunden nach dem ersten Bully deuteten die Eisbären an, wo es vorranging langgehen sollte: Richtung Tor von Roger Nordström. Der schwedische Schlussmann der Krefelder war gestern der am meisten beschäftigte Akteur auf dem Eis. Da sich Nordström in blendender Form präsentierte, half den Eisbären erst ein Überzahlspiel auf die Sprünge: Dan Laperriere gelang mit einem Schlagschuss das verdiente Tor zum 1:0.

Im zweiten Drittel bedankte sich Marc Fortier für einen sehenswerten Pass von Steve Larouche mit dem 2:0 für die Berliner. Fortier hatte bereits das erste Tor vorbereitet, der Kapitän der Eisbären spielt ohnehin schon seit Saisonbeginn in blendender Form. Nach dem Treffer von Fortier nahm die Härte im Spiel zu und angesichts der Tatsache, dass bis Ende des Mittelabschnitts kaum einmal auf beiden Seiten fünf Feldspieler eingesetzt werden durften, wurde das Geschehen zwischenzeitlich ein wenig unansehnlicher. Es sprach allerdings für die von Hinausstellungen häufiger als Krefeld betroffenen Berliner, dass sie sich in Unterzahl doch recht geschickt verkauften.

Dass im letzten Drittel auf den Rängen trotz der knappen Führung der Eisbären nicht gezittert sondern gefeiert wurde, lag vor allem daran, dass die Berliner wieder einmal eine äußerst souveränen und selbstbewussten Eindruck hinterließen und schließlich zum finalen Feuerwerk ansetzten: In der 48. Minute sorgten Ed Patterson und David Roberts mit ihren Toren binnen zehn Sekunden dafür, dass aus einem knappen 2:0 ein klares 4:0 wurde. Sieben Minuten vor Schluss kam Krefeld noch zum Ehrentreffer durch Jeff Christian. Eisbären-Verteidiger Keith Aldridge sorgte anschließend noch für den einzigen negativen Höhepunkt aus Sicht der Berliner: Nach einem Stockstich gegen den Krefelder Sergej Stas kassierte Aldridge fünf Strafminuten sowie eine Spieldauerstrafe. Es spricht für die Moral der Berliner, dass sie die letzten fünf Minuten trotz der Dezimierung ohne Gegentor überstanden. Zwei Sekunden vor Schluss traf dann noch Fabio Patrzek zum 5:1. Die Krefelder spielten bereits ohne Torwart.

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