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Weihnachtliches Outfit? Eisbär Steve Walker trägt hellblau zum Fest.

©  Engler

Eisbären unterliegen Krefeld: Knallig bleiben nur die Trikots

Die Eisbären Berlin kassieren beim 2:3 nach Penaltyschießen gegen die Krefeld Pinguine die dritte Niederlage in Folge.

Die Eisbären haben in dieser Saison zwei Gesichter. Wenn das Selbstvertrauen da ist, können die Berliner die Konkurrenz in der Deutschen Eishockey-Liga immer noch vorführen. Oft aber zeigen sie Vorstellungen ohne Inspiration – so wie in der ersten Hälfte im Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine. In der zweiten Spielhälfte zeigten die Eisbären mehr – aber nicht genug, um vor 13 700 Zuschauern endlich einmal wieder zu gewinnen. Die Berliner unterlagen 2:3 (0:1, 1:1, 1:0/0:1) nach Penaltyschießen.

Es war die dritte Berliner Niederlage in Folge – und eine mit Ansagen. Lange Zeit stimmte im Aufbauspiel der Eisbären wenig, da sprang jeder zweite Pass vom Schläger und einen gelungenen Abschluss vor dem gegnerischen Tor gab es selten. Sicher, die Eisbären waren am Dienstag wieder einmal personell geschwächt. Die Verteidiger Jimmy Sharrow und Richie Regehr schauten verletzt zu. Die Maßnahme von Trainer Don Jackson, Stürmer Sven Felski in die Verteidigung zu beordern, erwies sich als abenteuerliche Idee. Felski kann als defensiver Stürmer mehr ausrichten, gestern wirkte er oft hilflos.

Die junge Krefelder Mannschaft, als Tabellendritter beim Tabellenvierten angetreten, war dagegen gut aufgestellt. Mit Geduld kontrollierten die Pinguine lange Zeit den Gegner. Eine halbe Torchance reichte Krefeld, um in Führung zu gehen. Eisbären-Torwart Rob Zepp rutschte ein harmloser Schuss von Patrick Hager über den Handschuh. Wenn die Krefelder nachgelegt hätten, wären wohl die Weihnachtstrikots der Eisbären – knallblau mit weißen Streifen durchsetzt – das Einzige gewesen, an dem sich die Berliner Fans erfreut hätten. Aber auch die Pinguine arbeiteten nicht fehlerfrei: Nachdem Pascal Trepanier die erste Strafe des Spiels auf sich gezogen hatte, erzielte Derrick Walser per Schlagschuss das 1:1.

Danach hatten die Eisbären eine gute Phase. Die Krefelder wirkten irritiert. Daniel Pietta ließ sich im gegnerischen Drittel zu einem Kniecheck gegen Berlins Stürmer Denis Pederson hinreißen und wurde dafür mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt. Ebenso unclever aber verhielt sich Walser, der kurz darauf einen Gegenspieler mit seinem Stock traktierte und von Schiedsrichter Richard Schütz aus Moers ebenfalls für den Rest des Spiels vom Eis geschickt wurde.

Mit Walsers Abgang war die erste Drangphase der Eisbären beendet, der Slowake Richard Pavlikovsky traf zum 2:1 für Krefeld. Aber das Spiel war nun ein wenig durcheinander. Nach einem Krefelder Abwehrfehler war es der nicht für seine offensiven Qualitäten bekannte Berliner Verteidiger Frank Hördler, der aus Nahdistanz zum 2:2 traf. Nun bestimmten die Eisbären das Spiel, hatten auch genügend Chancen, eine Verlängerung zu vermeiden. Das aber gelang ihnen nicht. Mit der Schlusssirene kassierte der Berliner Stefan Ustorf und der Krefelder Boris Blank Spieldauerstrafen. Nach einer belanglosen Verlängerung traf Pavlikovsky im Penaltyschießen zum Sieg für die Krefelder.

Große Teile der Vorstellung gegen Krefeld zum Maßstab genommen, sollte sich Trainer Jackson durchaus Gedanken um die Verfassung seines Teams machen. Zumal die Krefelder ein Berliner Gegner in den Play-offs sein könnten. Bis dahin sind für die Eisbären noch 23 Spiele in der Hauptrunde zu absolvieren – Zeit genug, um konstanter zu werden als zurzeit.

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