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Redebedarf. Eisbären-Trainer Uwe Krupp hofft in Bremerhaven auf mehr als nur ein gutes Drittel seiner Mannschaft.

© Bernd König/Imago

Eisbären vor Spiel in Bremerhaven: Arbeit statt Euphorie

Die Eisbären wollen am Sonntag ihren ersten Saisonsieg feiern. Dazu müssen sie sich im Auswärtsspiel in Bremerhaven allerdings steigern.

Euphorieknick. Als Uwe Krupp dieses Wort hörte, musste er sich erst einmal kurz sammeln. Seine Mannschaft hatte gerade zum Auftakt der neuen Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) 2:4 gegen die Nürnberg Ice Tigers verloren, da wurde die viel beschworene Aufbruchsstimmung bei den Eisbären Berlin bereits hinterfragt. „Nach nur einem Spiel?“, fragte Krupp zurück, um dann doch noch eine Antwort zu geben: „Wenn wir da schon schon alles in Frage stellen, dann haben wir eine schwere Saison vor uns.“

Genau dazu soll es nach Möglichkeit nicht kommen, gerade weil in den vergangenen vier Jahren zu viel schief gelaufen war bei den Berlinern. Auch deshalb wurde die Mannschaft im Sommer fast schon radikal umgebaut. Sieben Neue standen am Freitagabend im Team, nach der guten Vorbereitung blieben die Zugänge aber durch die Bank blass. „Wir haben verloren, da sah keiner richtig gut aus“, sagte Krupp und wollte das Thema nicht weiter vertiefen.

Tatsächlich war bei den Eisbären gegen eines der Topteams der Liga auch nicht alles schlecht. Die Mannschaft begann mit viel Dampf, immer wieder schalteten sich auch die Verteidiger mit in die Offensive ein und geschossen wurde aus allen Lagen. „Im ersten Drittel haben wir mit viel Energie gespielt und uns viele Torchancen erarbeitet“, sagte Krupp. Danach habe seine Mannschaft aber irgendwie den Faden verloren und hätte „zu unstrukturiert“ agiert.

Bremerhaven holte am Freitag beim Meisterschaftsmitfavoriten Köln immerhin einen Punkt

Kapitän André Rankel, der das erste Saisontor für die Eisbären erzielt hatte, war nach dem Spiel leicht angefasst und meinte: „Vielleicht ist es ja ganz gut, dass die Niederlage gleich am Anfang passiert ist.“ Von wegen Erwartungshaltung. Und immerhin habe man schon am Sonntag die Chance, es besser zu machen. Dann treten die Eisbären zum ersten Auswärtsspiel der Saison bei den Pinguins Bremerhaven an (14 Uhr/live bei telekomsport.de).

„Wenn du dir gegen Bremerhaven Unachtsamkeiten erlaubst wie das bei uns am Freitag der Fall war, dann wirst du auch dort verlieren“, warnte Uwe Krupp. Personell wird er wohl zunächst nichts ändern. Sven Ziegler, der das Spiel gegen Nürnberg von der Tribüne aus verfolgen musste, droht erneut die Nichtberücksichtigung. Womöglich ändert der Eisbären-Trainer aber etwas an der Reihenzusammensetzung. Die Formation mit James Sheppard, Jamie MacQueen und Sean Backman hatte gerade in der Rückwärtsbewegung ihre Probleme. Während der in der Vorbereitung noch prächtig harmonierende Bayern-Block mit Martin Buchwieser, Florian Busch und Thomas Oppenheimer insbesondere offensiv enttäuschte. Dazu hatte auch der sonst so zuverlässige Petri Vehanen nicht seinen besten Tag erwischt, bei den Gegentreffern zum 2:3 und 2:4 sah der finnische Torwart in Diensten der Eisbären nicht wirklich glücklich aus.

Und die Sache mit der Aufbruchsstimmung? Die Zuschauer in Berlin sind in dieser Hinsicht erst einmal vorsichtig – nicht einmal 11 000 Fans waren am Freitag beim Saisonauftakt dabei. Euphorie muss man sich erarbeiten. Ein Sieg am Sonntag in Bremerhaven wäre dafür zumindest ein erster Schritt in die richtige Richtung.

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