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5:6 gegen Köln: Misslungene Premiere für die neuen Eisbären-Stars

Beim Eisbären-Debüt der beiden NHL-Stars Claude Giroux und Daniel Briere sehen die Fans gegen die Kölner Haie ein gutes Spiel mit einem packenden Schlussviertel - nur das Ergebnis stimmt am Ende nicht.

Es war ein ganz besonderes Spiel in der an besonderen Spielen nicht armen Geschichte der Eisbären. Zwar ging es nicht um eine Trophäe, sondern nur um Punkte in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), aber gegen die Kölner Haie gaben die beiden frisch verpflichteten kanadischen Superstars Claude Giroux und Daniel Briere ihr Debüt. Der Gegner verzichtet ganz bewusst auf kurzfristige Nachverpflichtungen aus Nordamerika: Im Sommer hatten die Kölner ihr Team unter anderem mit den routinierten schwedischen Weltklasseverteidigern Andreas Holmqvist und Daniel Tjernqvist klug verstärkt, mit einer hervorragend eingespielten Mannschaft stehen sie an der Spitze der Tabelle der DEL.

Eisbären-Trainer Don Jackson hatte auf Risiko gesetzt: Für die neuen Stürmer mussten die Verteidiger Thomas Supis und Henry Haase weichen, zwei etatmäßige Angreifer, Julian Talbot und Travis Mulock, liefen stattdessen in der Abwehr auf. Eine mutige Entscheidung, war doch gerade die Defensive zuletzt ohnehin schon die Schwachstelle des Teams. Doch die zahlte sich nicht aus: Am Freitag zeigte sich in der mit 14 200 Zuschauern ausverkauften Arena am Ostbahnhof, was ein eingespieltes Team wert ist. Die Eisbären verloren mit 5:6 (1:1, 1:1, 3:4).

Für Giroux ging es immerhin gut los: Gleich das Bully zu Spielbeginn entschied er für sich. Zählbares brachte das Engagement der beiden NHL-Profis aber auch bald: Zusammen bereiteten Giroux und Briere den Führungstreffer von Mark Katic vor – die ersten Scorerpunkte für das Duo. Natürlich stand das Debüt der beiden Top-Stars an diesem Abend im Mittelpunkt – die Gäste aus Köln wollten sich aber keineswegs mit einer Nebenrolle zufriedengeben. Warum sie Tabellenführer sind, stellten sie mit einer gut organisierten Abwehr und zielstrebigen Angriffen eindrucksvoll unter Beweis. Und aus der Ruhe brachte sie auch der Rückstand nicht. Charles Stephens glich umgehend aus. So ging es in die Pause – auch wenn Giroux noch zweimal mit mächtigen Schüssen für Raunen im Publikum sorgte.

Das ohnehin schon gute Spiel nahm weiter Fahrt auf. Die Neuen trieben das Berliner Angriffsspiel immer wieder mit schnellen, präzisen Pässen an. Manchmal waren die etwas zu überraschend für ihre neuen Kollegen: Ein Zuspiel von Briere schob André Rankel aus kürzester Distanz neben den Kasten. Die extrem offensive Ausrichtung hatte aber auch Schattenseiten: Mehrfach musste Keeper Rob Zepp gegen freistehende Kölner retten. Alleine schafften es die Haie nicht, in Führung zu gehen. Helfen musste ihnen Florian Busch, der den Puck seinem Mitspieler Frank Hördler an den Schlittschuh schoss, von dem er ins Tor trudelte. Gutgeschrieben wurde der Treffer dem Ex-Eisbären Nathan Robinson. Die Szene war symptomatisch für den Auftritt der Berliner. Die beiden NHL-Stars machten das Angriffsspiel noch rasanter, dafür fehlte häufiger der kühle Kopf. Erst einmal gewann aber wieder der Willen der Berliner die Oberhand: Braun traf zum Ausgleich. Danach wechselten defensive Aussetzer mit offensiven Höhepunkten: Nachdem Tripp die erneute Kölner Führung besorgt hatte, schlugen die beiden Superstars zu: Giroux verwandelte einen Pass von Briere. Dann traf Holmqvist für Köln – und Braun antwortete erneut. Doch die Abwehrschwächen waren nicht auf Dauer zu kaschieren: Zweimal trafen die Kölner, Julian Talbot konnte nur noch verkürzen. Die Mühen der beiden Berliner Superstars waren vergebens.

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