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Grund zum Jubel: Mit dem überzeugenden Sieg über Augsburg qualifizierten sich die Eisbären für die Pre-Play-offs.

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Deutsche Eishockey-Liga: Eisbären erreichen Pre-Play-offs

Im letzten Heimspiel der Hauptrunde setzte sich die Mannschaft von Trainer Jeff Tomlinson mit 6:1 gegen Augsburg durch - und zeigte in einer einseitigen Partie all die Stärken, die für die Pre-Play-offs nötig sind.

Hartmut Nickel stürmte aus der Kabine, vorbei an den wartenden Journalisten. Um die Mundwinkel des altgedienten Co-Trainers der Eisbären Berlin zog sich ein stolzes Lächeln. Seht her, euch haben wir es auch gezeigt, sollte das wohl bedeuten. Und als wäre es nicht schon genug des Triumphes, schob Nickel noch den Satz hinterher: "Jetzt könnt ihr endlich auch mal was Positives schreiben."

In der Tat fällt es schwer, an dem überzeugenden 6:1 (1:0, 3:0, 2:1)-Sieg des Deutschen Meisters am Sonntag vor 14 200 Zuschauern in der erneut ausverkauften Arena am Ostbahnhof gegen die Augsburger Panther irgendetwas auszusetzen. Am ehesten unzufrieden war noch die Mannschaft selbst, weil sie zwölf Sekunden vor Schluss den Ehrentreffer von Ivan Ciernik zugelassen hatte. Zuvor hatten die Eisbären den Gegner 59 Minuten lang beherrscht, die Treffer von Constantin Braun (9. Minute), Travis Mulock (23./41.), Barry Tallackson (23./28.) und Mads Christensen waren nur die logische Folge der Berliner Dominanz.

Jetzt gegen Ingolstadt, Iserlohn oder München

Mit dem Erfolg im finalen Hauptrunden-Heimspiel sicherten sich die Eisbären die Teilnahme an den Pre-Play-offs oder wie es Constantin Braun nach dem Spiel ausdrückte: "Wir haben dem Druck stand gehalten und unser Minimalziel erreicht." In der Endrunde vor der Endrunde geht es nun in einer Serie nach dem Modus Best-of-3 entweder gegen den ERC Ingolstadt, die Iserlohn Roosters oder den EHC München. Die Berliner haben dabei selbst in der Hand, ob sie am kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel oder am Montag, dem 10. März mit einem Heimspiel starten. Am Dienstag im Nachholspiel bei den Adlern Mannheim und drei Tage später im letzten Hauptrundenspiel in Ingolstadt können sie die dafür notwendigen Punkte holen.

Noch vor gut einem Monat standen die Eisbären in der Tabelle mit vier Punkten Rückstand gegenüber Augsburg auf Platz elf. Die Mannschaft präsentierte sich in der Defensive oft desolat, war im Angriff zuweilen erschreckend harmlos. Trainer Jeff Tomlinson musste sich von Teilen des Anhangs Pfiffe gefallen lassen. Trotz der ausbleibenden Erfolge behielt der Klub die Ruhe und wartete fast schon trotzig gelassen auf eine Wende zum Besseren. Die ist den Berlinern nun tatsächlich gelungen, der Blick geht nach dem Sieg gegen Augsburg aber weiter nur nach vorn. "Wir müssen die Spannung halten und uns auf Mannheim konzentrieren", sagte Tomlinson.

"Die Gegner fürchten uns wieder"

Die Art und Weise wie die Eisbären zuletzt auftraten, ist auch der Konkurrenz nicht entgangen. Die Augsburger Panther, die immerhin um ihre letzte Chance im Kampf um die Pre-Play-offs spielten, waren ihrem Gegner am Sonntag in allen Belangen unterlegen. Gäste-Trainer Larry Mitchell sagte später: "Es sah ein bisschen so aus, als hätten meine Spieler Angst vor den Eisbären gehabt."

Tatsächlich spielten die Berliner zuletzt beinahe wieder mit der Souveränität eines Deutschen Meisters auf. Aus den vergangenen acht Spielen holten sie 21 von 24 möglichen Punkten, kassierten dabei im Schnitt nicht mal zwei Gegentore pro Spiel und waren offensiv deutlich variabler. "Wir haben eine Serie hingelegt, die uns keiner zugetraut hat", sagte Constantin Braun. Bis auf die Spieler selbst freilich, die sich den Glauben an die eigenen Möglichkeiten stets bewahrten. Erst kehrten die Verletzten und mit den Erfolgen dann auch das Selbstvertrauen zurück. Für Stürmer Barry Tallackson ist deshalb klar: "Die Gegner fürchten uns wieder – und das sollten sie auch."

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