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Eishockey: Eisbären besiegen Nürnberg Ice Tigers

Dass die Eisbären ganz passabel Eishockey spielen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Ihr Talent im Improvisieren allerdings konnten sie lange verbergen - bis zum Dienstagabend. Die ersatzgeschwächten Berliner siegten souverän gegen Nürnberg.

Von Katrin Schulze

Gleich fünf erkrankte Stürmer musste Don Jackson da im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers ersetzen. Weil neben Jeff Friesen, Patrick Pohl, Steve Walker und Mads Christensen kurzfristig auch noch Florian Busch mit einer fiebrigen Erkältung ausfiel, erfand der Berliner Trainer komplett neue Angriffsformationen. Und diese notgedrungene Abwechslung bekam Jacksons Mannschaft gut, sie gewann ihr Spiel souverän 4:1 (1:0, 2:1, 1:0).

Anfangs war es jedoch nicht in erster Linie der Sturm, der den 13.200 Zuschauern auffiel, sondern ein Akteur aus dem hinteren Bereich. Richie Regehr traf alles - den Pfosten, das Lattenkreuz und die Kelle des Gegners. Nur ins Tor zielte der Verteidiger bei seinem ersten Heimspiel nach langer Pause nicht. Machte aber nichts, schließlich war auf Regehrs Kollegen Verlass. Vor allem auf Sven Felski, der in ungewohnter Position als Center der ersten Reihe mächtig aufdrehte. Am 1:0 durch Laurin Braun in der vierten Minute war er beteiligt, beim zweiten Tor von André Rankel stand er auf dem Eis und den dritten Treffer des Tages schoss er gleich selbst. Nach einem Sololauf tunnelte Felski Patrick Ehelechner im Nürnberger Tor.

Es war kaum zu übersehen, wie motiviert die Eisbären waren, die zuweilen viel zu harmlosen Ice Tigers jedoch ließen ihnen auch genug Möglichkeiten sich auszutoben. Selbst in einer 84 Sekunden andauernden doppelten Überzahl schafften es die Gäste nicht, den Puck hinter die Torlinie zu befördern. "Es war extrem wichtig, dass da kein Gegentor kassiert haben. Sonst wäre es wohl noch mal eng geworden", sagte Regehr. So aber störte der Nürnberger Treffer von Sean Blanchard im Mitteldrittel Regehrs Team nur bedingt. Auch weil Jim Sharrow kurz vor Schluss noch auf 4:1 erhöhte, sind Jacksons Improvisationsküste als gelungen zu bewerten. Trotzdem dürfte dem Coach nicht unrecht sein, wenn sich beim nächsten Spiel am Freitag wieder mehr Personal zum Dienst meldet.

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