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Mit Dennis Seidenberg (r.) könnte die Deutsche Nationalmannschaft erstmals mit einem Stanley-Cup-Sieger zu einer Weltmeisterschaft anreisen.

© afp

Eishockey: Deutsche NHL-Profis zwischen Playoffs und WM

Die einen hoffen auf eine lange Playoff-Teilnahme in Nordamerika, andere liebäugeln mit der Eishockey-WM. Für das Turnier in Tschechien hat Stürmer Tobias Rieder bereits zugesagt, Stanley-Cup-Champion Dennis Seidenberg könnte ihm folgen.

Dieser Mann würde Nationaltrainer Pat Cortina bei der Eishockey-Weltmeisterschaft richtig gut tun: Dennis Seidenberg hat mit seinen Boston Bruins die Playoffs in Nordamerikas Profiliga NHL verpasst. Somit könnte er beim Turnier in Tschechien vom 1. bis 17. Mai für die Nationalmannschaft spielen - erstmals hätte Deutschland einen Stanley-Cup-Champion (2011) bei einer WM auf dem Eis. Derzeit zögert Seidenberg aber noch. „Ich werde mit meiner Frau reden, mal sehen, noch ist nichts entschieden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Samstag (Ortszeit).

Der Verteidiger hatte mit Boston das letzte Spiel der regulären Saison 2:3 nach Penaltyschießen bei Tampa Bay Lightning verloren. Das beste Vorrunden-Team des Vorjahres hat ebenso wie Meister Los Angeles Kings die Playoffs verpasst. „Wir sind alle enttäuscht, niemand redet, jeder hat mehr erwartet“, sagte Seidenberg. Zuletzt hatte er bei Olympia 2010 in Vancouver das deutsche Trikot getragen und vor zwei Wochen Interesse an der WM-Teilnahme bekundet, sollte er körperlich fit sein. Allerdings hat Seidenberg erstmals in seiner NHL-Karriere alle 82 Vorrundenspiele bestritten. Er habe zwar „kleinere Wehwehchen, aber nichts Schwerwiegendes“. 

Tobias Rieder wird definitiv bei der Eishockey-WM dabei sein

Auf jeden Fall zum WM-Team stoßen wird Tobias Rieder. Das bestätigte der Stürmer der Arizona Coyotes der dpa nach der 1:2-Heimniederlage gegen die Anaheim Ducks. „Ich muss hier noch zum abschließenden Medizincheck, werde mich anschließend etwas ausruhen und dann zur Nationalmannschaft fliegen“, sagte Rieder, der mit der Empfehlung von 13 Toren in seiner ersten NHL-Saison zu seiner zweiten WM reist.Möglich ist auch die WM-Teilnahme von Torhüter Rob Zepp. Der frühere Berliner kann mit den Lehigh Valley Phantoms aus der unterklassigen AHL die Playoffs nicht mehr erreichen. Allerdings läuft die Saison für das Farmteam der Philadelphia Flyers noch eine Woche. Die Flyers beendeten die NHL-Saison mit einem 1:3 gegen Ottawa.

Marcel Goc, Christian Ehrhoff und Thomas Greiss konzentrier sich auf Playoffs

Voll auf die Playoffs konzentrieren sich indes Marcel Goc, Christian Ehrhoff und Thomas Greiss. Der verletzte Ehrhoff verfolgte daheim vor dem Fernseher den 2:0-Sieg seiner Pittsburgh Penguins bei den Buffalo Sabres. Die „Pens“, bei denen Ersatz-Torwart Greiss nicht zum Einsatz kam, mussten unbedingt gewinnen, um sich aus eigener Kraft vor Boston das letzte Playoff-Ticket zu sichern. „Ich war den ganzen Tag ein bisschen nervös, erst nach unserem ersten Treffer wurde ich ruhiger“, meinte Ehrhoff. Bei dem Verteidiger ist noch unklar, ob oder wann er in der K.o.-Runde wieder auf dem Eis stehen kann. Der 32-Jährige sieht seine Penguins in der ersten Runde gegen die New York Rangers als Außenseiter.

Leicht favorisiert sind hingegen die St. Louis Blues. Das Team von Goc wurde in der Western Conference Zweiter und trifft auf die Minnesota Wild. „Wir werden alle Hände voll zu tun haben, um die Serie zu gewinnen“, betont Goc, der Anfang März von Pittsburgh nach St. Louis gewechselt war. Besser als seine Blues waren im Westen nur die Anaheim Ducks, die von vielen Experten als Finaltipp genannt werden. So verlockend dies auch klingen mag, Korbinian Holzer kann sich daran nicht erfreuen. Der Verteidiger wurde zum Ende der Wechselfrist von Toronto nach Anaheim abgegeben, hat jedoch noch keine Minute für das Team aus Süd-Kalifornien gespielt. (dpa)

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