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Der Finger hält. Marcel Noebels kehrt nach seiner Verletzung zurück.

© dpa

Eishockey: Die Eisbären in der Pflicht

Die Eisbären peilen einen direkten Play-off-Platz an und dazu muss mit einem guten Schlussspurt noch Platz sechs erreicht werden. Zwei Heimsiege am Wochenende sollen gute Voraussetzungen schaffen.

Der Blick bei den Eisbären geht nach vorn. Allerdings nicht mehr ganz so weit, wie noch vor einigen Wochen. Sieben Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde stehen die Berliner in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf dem siebten Tabellenplatz, der ursprünglich einmal angepeilte vierte Rang und der damit verbundene Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde ist angesichts von elf Punkten Rückstand inzwischen außer Reichweite. Also sagt Trainer Uwe Krupp: „Im Moment gucken wir auf die Mannschaft, die in der Tabelle vor uns steht.“

Platz sechs ist nur vier Punkte entfernt und wäre immerhin auch noch mit der direkten Play-off-Qualifikation verbunden und die soll es doch wenigstens sein. Vor der Länderspielpause am vergangenen Wochenende hatten die Eisbären allerdings viermal in Folge verloren, die Trendwende ist nun dringend erforderlich. Um so wichtiger sind Siege in den beiden kommenden Heimspielen gegen die Augsburger Panther (Freitag, 19.30 Uhr) und die Nürnberg Ice Tigers (Sonntag, 14.30 Uhr – jeweils Arena am Ostbahnhof).

Für die Eisbären spricht, dass nahezu alle Spieler wieder fit sind. Nur Mark Bell (Gehirnerschütterung) und der langzeitverletzte Constantin Braun fehlen weiterhin. Neben Matt Foy wird auch Marcel Noebels gegen Augsburg sein Comeback geben. „Ich freue mich wie auf mein erstes Spiel“, sagte Noebels nach dem Training am Donnerstag. Der Stürmer, der in den vergangenen Wochen wegen eines Fingerbruchs pausieren musste, vergleicht die aktuelle Situation bei den Eisbären mit der beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund nach der Winterpause. „Wir haben Druck, aber wir können jetzt auch zeigen, wie gut jeder einzelne damit umgeht.“ Und anders als der BVB, der die ersten beiden Spiele in der Bundesliga 2015 sieglos blieb, wolle man besser nach der Spielpause starten. „Wir brauchen sechs Punkte am Wochenende“, sagt Noebels und spricht für das Spiel gegen Augsburg sogar von einem einem „Pflichtsieg“.

Krupp bescheinigt seiner Mannschaft gute Trainingsleistungen, das Team habe in den vergangenen Tagen vor allem an den eigenen Stärken gearbeitet. Natürlich sei auch das Abwehrverhalten thematisiert worden, denn „es war zuletzt schon auffällig, dass wir zu viele Gegentore bekommen haben“. Ein Verteidigerproblem habe Krupp aber nicht ausgemacht und ohnehin hofft der Coach mit nun wieder voller Besetzung auf eine spürbare Fehlerminimierung.

Auffällig ist derzeit allerdings, dass Krupp in seinen Aussagen eher wenig konkret wird. Dinge, an denen das Team arbeitet, sind „Kleinigkeiten“. Ziele werden allenfalls intern benannt. Einen Sieg gegen Augsburg dürfte das Team sicherlich fest einkalkuliert haben, öffentlich sagt Krupp nur: „Wenn es damit nicht klappt, versuchen wir unsere Punkte in den nächsten Spielen zu holen.“ Nur, dass davon eben nicht mehr so viele übrig sind für die Eisbären. Marcel Noebels wird mit Blick auf die Tabelle deutlicher: „Wenn wir die Pre- Play-offs spielen müssen, ist das nicht so schlimm – auch wenn wir das natürlich vermeiden wollen.“

Noch haben es die Eisbären selbst in der Hand. Bleibt der Erfolg in den kommenden Spielen allerdings aus, geht der Blick womöglich bald häufiger auch mal nach hinten.

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