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Eishockey: Eisbären-Sieg im Chaos

Die Eisbären schlagen Düsseldorf mit 7:6. Aber nicht nur die dreizehn Tore tragen zur aufbrausenden Stimmung im Wellblechpalast bei.

Von Katrin Schulze

Don Jackson war in Bewegung. So, wie man es von dem Trainer der Eisbären bei Spielen seiner Mannschaft selten sieht. Er spurtete am Dienstagabend bei der Begegnung der Berliner gegen die Düsseldorfer EG von Spieler zu Spieler. Jedem Einzelnen erklärte er immer wieder eindringlich, wie er in einem chaotischen Eishockeyspiel zu mehr Ordnung im Spielaufbau der Eisbären beitragen könne. Doch im letzten Drittel gab Jackson auf. Mit verschränkten Armen erwartete er vor 5000 begeistert tobenden Zuschauern im erneut ausverkauften Sportforum die erlösende Schlusssirene. „Im dritten Drittel habe ich versucht, mich zu entspannen und wartete einfach ab, wie das Spiel ausgehen würde“, kommentierte Jackson ein kurioses Spiel mit kuriosem Ergebnis: Die Eisbären siegten 7:6, der siebte Sieg im achten Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Dass die Berliner in dieser Saison solch umkämpfte Spiele gewinnen, die sie in der vergangenen Spielzeit oft verloren gegeben haben, sieht Jackson positiv. „Aber ich spreche heute nicht über die Defensivleistung des Teams“, sagte er. Die war in der Tat desolat. Nach einer schnellen 2:0-Führung durch Treffer von Andy Roach und Deron Quint kassierten die Eisbären zwei Gegentore und schafften es auch nach dem 3:2-Führungstreffer durch Florian Busch nicht, Ruhe ins Spiel zu bringen. Im Gegenteil: Nach vielen unpräzisen Zuspielen und schlechtem Unterzahlspiel der Eisbären ging die DEG im zweiten Drittel 4:3 in Führung. Nach dem Ausgleich durch Eisbären-Stürmer Alexander Weiß profitierte die DEG von einem Patzer des EHC-Torwarts Youri Ziffzer, dessen Stockabwehr misslang. „Ich habe mich weiter auf mein Spiel konzentriert“, sagte Ziffzer später.

Im letzten Drittel waren es dann vor allem Ziffzer und Kapitän Steve Walker, die herausragten. Während der Goalie drei starke Schüsse abwehrte, erzielte Walker sowohl den 6:6-Ausgleich als auch den 7:6-Endstand für die Eisbären.

An diesem Abend trugen aber nicht nur die dreizehn Tore zur aufbrausenden Stimmung im Wellblechpalast bei. Auch eine Auseinandersetzung, in der Eisbären-Spieler Stefan Ustorf und DEG-Center Charlie Stephens die Handschuhe fallen ließen, erhöhte die Brisanz. „Ich habe gesehen, wie jemand Ziffzer mit dem Stock auf die Fanghand schlug, da musste ich eingreifen“, sagte Ustorf dazu.

Doch diese Rauferei war nicht das Einzige, was Don Jackson merklich aufregte. Nach einer äußerst spannenden, aber mit vielen Fehlern auf beiden Seiten behafteten Partie gab es für den Eisbären-Trainer am Ende nur ein Resümee: „Es war eines der Spiele, die Fans lieben und Trainer hassen“, sagte er. 

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