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Eishockey: Eisbären so souverän wie früher

Die Eisbären setzen ihre Serie mit dem vierten Sieg nacheinander fort. Die Berliner gewinnen 4:2 gegen Iserlohn. Immer, wenn die Roosters glaubten, den Favoriten ärgern zu können, legte dieser einfach einen Schritt zu – und ein Tor nach.

Von Katrin Schulze

Berlin - Die Vergangenheit schaute noch einmal vorbei. Und sie war sichtlich gerührt. Mark Beaufait musste doch arg um Fassung ringen, als sein Trikot mit der Nummer 19 am Sonntag vor dem Spiel zwischen den Eisbären und den Iserlohn Roosters im Rahmen einer kleinen Zeremonie unter das Dach der Berliner Arena gezogen wurde. Der Besuch aus Michigan, der seine aktive Karriere nach der vierten Meisterschaft 2009 beendet hatte, bedankte sich artig für die Auszeichnung, bevor er sich unter die 14 100 Zuschauer mogelte. Dort sah Beaufait, dass seine früheren Kollegen das Eishockeyspielen in seiner Abwesenheit keineswegs verlernt hatten. Sie schlugen den Tabellenvorletzten 4:2 (3:1, 1:1, 0:0) und gewannen damit bereits die vierte Partie in Serie.

Dass der Ligaalltag wegen der Ehrung erst mit einer 15-minütigen Verzögerung startete, störte die Gastgeber nicht. Im Gegenteil, es schien eher, als beeilten sie sich nun umso mehr. Keine drei Minuten brauchten sie, bis der Puck von Tyson Mulocks Schläger erstmals ins Netz einschlug. Damit eröffnete der Berliner Angreifer ein interessantes Spielchen, in dem die Eisbären ihren Gegner ein bisschen schikanierten: Immer, wenn die Roosters glaubten, den Favoriten ärgern zu können, legte dieser einfach einen Schritt zu – und ein Tor nach. Auch der Berliner Angreifer Florian Busch fand, dass seine Mannschaft „den Gegner zu jeder Zeit beherrscht hat“. Zwar glichen die Iserlohner da in der achten Minute durch Michael Wolf aus, doch keine 49 Sekunden später stellte Chris Hahn auch schon wieder den alten Abstand her. „Die Teamleistung hat mich überzeugt“, sagte Eisbären-Trainer Don Jackson, „wir hatten viel Spaß am Toreschießen.“

Den Beweis dafür lieferte André Rankel, der den Puck zum 3:1 jonglierend ins Tor beförderte. Aufseiten der Iserlohner zeigte sich vor allem Nationalspieler Wolf davon unbeeindruckt – wieder war er es, der seine Mannschaft im Mitteldrittel zurück ins Spiel schoss. Wolf gegen die Eisbären: Auf diese Ansetzung konnte man die Partie auch reduzieren. Die restlichen Roosters aber wirkten selbst in einer fünf Minuten andauernden Überzahl zu zahm. Ihr Coach Doug Mason sprach sogar von einer „ahnungslosen und adrenalinfreien“ Vorstellung seines Teams.

Und so blieb es den Gastgebern überlassen, das Publikum inklusive Mark Beaufait zu unterhalten. Nachdem Frank Hördler sein drittes Saisontor erzielt hatte, verlor Iserlohn anscheinend endgültig die Lust an diesem Spielchen. Viel fiel ihnen im Schlussabschnitt jedenfalls nicht ein. Den Berliner Anhängern war es recht, sie hatten nun genug Zeit, die Vergangenheit noch ein letztes Mal hochleben zu lassen.

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