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Sidney Crosby wird mit den Pittsburgh Penguins bald wieder in der NHL Eishockey spielen.

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Eishockey: Tarifstreit in der NHL beendet

Es hat gedauert: Nach monatelangem Arbeitskampf haben sich Klubeigentümer und Spielergewerkschaft der NHL auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Das hat auch Auswirkungen auf das deutsche Eishockey.

Am 113. Tag des Arbeitskampfes in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL verkündete Gary Bettman die beinahe nicht mehr für möglich gehaltene Botschaft: „Wir haben uns auf die Rahmenbedingungen für einen neuen Tarifvertrag geeinigt.“ Klubbesitzer und Spielergewerkschaft hatten seit September verhandelt, um die Verteilung der Gesamt-Jahreseinnahmen der Liga von rund 3,3 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) und Vorgaben für künftige Spielerverträge neu zu regulieren. Mehr als die Hälfte der angesetzten Spiele in der NHL war während des Tarifstreits abgesagt worden, zeitweise schien der komplette Ausfall der Saison wie zuletzt schon 2004/05 unabwendbar. Wann genau nun wieder gespielt wird, ist noch nicht klar. Auch wie viele Spiele ausgetragen werden, muss noch endgültig entschieden werden. Im Gespräch ist ein erster Spieltag zwischen dem 15. und 19. Januar und eine Hauptrunde mit 48 oder 50 Spielen.

Wegen des Lockouts waren viele Stars in europäischen Ligen aufgelaufen, in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielten zuletzt zehn NHL-Profis. „Das ist natürlich schade, aber wir haben immer gewusst, dass es passieren kann“, sagte Eisbären-Manager Peter John Lee am Sonntag vor dem Spiel der Berliner in Hannover. Die Eisbären hatten sich mit Daniel Brière und Claude Giroux von den Philadelphia Flyers verstärkt. Während Giroux zwischenzeitlich bereits in seine Heimat zurückkehrt war, hatte Brière gerade erst seinen Vertrag bei den Eisbären bis zum Saisonende verlängert. Doch der ist durch die Einigung in der NHL nun hinfällig, da der zuletzt verletzte 35-jährige Kanadier eine entsprechende Ausstiegsklausel besaß. „Es war schön für unsere Fans, dass sie Leute wie Brière und Giroux spielen sehen konnten“, sagte Lee und ergänzte: „Mir war immer klar, dass sie sich irgendwann einigen und ich war mir auch sicher, dass sie bis zum letzten Moment warten würden.“ NHL-Chef Bettman hatte stets betont, dass eine Saison mit weniger als 48 Spielen für ihn nicht in Frage käme und ein Vertrag deshalb bis Mitte Januar vorliegen müsse.

Die Einigung bedeutet auch für andere DEL-Klubs den Verlust ihrer Stars. So kehren unter anderem die deutschen Nationalspieler Dennis Seidenberg, Marcel Goc (beide Adler Mannheim) und Christian Ehrhoff (Krefeld Pinguine) nach Nordamerika zurück. Mit Verteidiger Ehrhoff hatten sich die Krefelder bis an die Tabellenspitze gearbeitet, nachdem der Klub in der Vorsaison nicht einmal die Play-offs erreicht hatte. „Ehrhoff hat Krefeld gerettet“, meinte Lee angesichts der starken Leistungen des 30-Jährigen bei den Pinguinen. Wie Ehrhoff wurden auch Seidenberg und der aus Buffalo geholte Jason Pominville am Sonntag schon nicht mehr für die DEL-Spiele ihrer Mannschaften nominiert.

Der neue NHL-Vertrag ist auf zehn Jahre angelegt, mit einer beidseitigen Kündigungsoption nach acht Jahren. Die Einnahmen sollen zu jeweils 50 Prozent zwischen Klubs und Profis verteilt werden, die Gehaltsobergrenze für die Teams sinkt von 70,2 Millionen US-Dollar in der aktuellen Saison auf 64,3 Millionen für die Spielzeit 2013/14. Über eine Abstellung der Spieler für Olympia 2014 in Sotschi oder die Neustrukturierung der Divisionen in der NHL wurde nicht verhandelt, hierzu soll es weitere Gespräche geben. (mit dpa)

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