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Eishockey: Walker erspart den Eisbären eine Blamage

Die Berliner lassen sich vom harten Spiel der Straubinger anstecken und kassieren in Unterzahl zwei Gegentore. Dadurch geriet der Sieg gegen eine klar unterlegene Mannschaft noch einmal in Gefahr.

Berlin – Erich Kühnhackl stand in seiner Karriere als Spieler für Eishockey auf anspruchsvollem Niveau. Als Trainer betreut der bis heute in Deutschland wohl noch immer populärste Vertreter seiner Sportart allerdings zurzeit in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) eine Mannschaft, in der rustikal gearbeitet und wenig ansehnlich über das Eis gekurvt wird: Der EHC Straubing gehört zu den spielerisch schwächsten Teams der Liga, davon konnten sich gestern 5000 Zuschauer im ausverkauften Sportforum Hohenschönhausen ein Bild machen. Am Ende eines Spiels auf merkwürdigem Niveau stimmte aus Sicht des EHC Eisbären immerhin das Ergebnis. Die Berliner besiegten die harmlosen Bayern mühsam 4:3 (0:1, 2:0, 1:2/1:0) nach Penaltyschießen. Steve Walker erzielte dabei das entscheidende Tor, womit sich die Eisbären zwei Punkte sicherten.

Für die Berliner war es der achte Sieg im neunten Punktspiel, doch der war nicht schön anzuschauen. Die Eisbären kämpften gegen Straubing mehr mit eigenen Abstimmungsproblemen als mit dem Gegner: Dass fünf Spieler hintereinander am Puck vorbeischlagen, so eine Szene ist in der DEL eine Rarität. Zudem agierten die Berliner so undiszipliniert wie die Bayern. Es gab Strafzeiten im Minutentakt, und so passierte es, dass Straubing durch ein Überzahltor von William Trew in Führung ging. Bis in den zweiten Abschnitt hinein hielt die Führung der Bayern, bevor die Eisbären nach Überzahltreffern von Stefan Ustorf und Brandon Smith 2:1 vorn lagen. Die Berliner trafen im Schlussdrittel ein drittes Mal, wieder in Überzahl, diesmal durch Alexander Weiß.

Eine 3:1-Führung neun Minuten vor Schluss – das hätte den Berlinern angesichts ihrer Überlegenheit reichen müssen. Doch Trevor Gallant verkürzte im Powerplay und wenig später gelang dem Straubinger Kanadier sogar das 3:3. Im Penaltyschießen ersparte Walker mit seinem Treffer den Eisbären die drohende Blamage. Don Jackson, der Eisbären-Trainer, war dennoch verärgert. „Unsere Strafen sind unser Problem“, sagte er. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht.“ 

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