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Patrick Reimer (r) und Philip Gogulla jubeln nach dem 2:0 gegen Russland.

© dpa

Eishockey-WM: Deutsches Team startet mit Sensationssieg gegen Russland

Prädikat: historisch. Nach 37 Niederlagen schlägt die deutsche Eishockey-Auswahl Russland beim Auftakt der WM mit 2:0 und ist damit der WM-Zwischenrunde nah.

Als es vorbei war, stürzten sich die deutschen Eishockey-Cracks im Rudel auf Dennis Endras. Freudig herzten und umarmten sie den deutschen Torhüter. Endras war der Mann des Spiels und einer der Protagonisten eines Erfolgs, der das Prädikat „historisch“ verdient. Im Auftaktspiel der WM in der Slowakei bezwang die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am Freitag den 25-maligen Weltmeister Russland mit 2:0 (0:0, 1:0, 1:0). Es war der erste DEB-Erfolg bei einer WM gegen die russische Auswahl. Vorher hatte es 37 Niederlagen für Deutschland gegeben. Gleichzeitig gelang den Deutschen die perfekte Revanche für die 1:2-Halbfinal-Niederlage gegen Russland bei der Heim-WM 2010.

Vor 9049 Zuschauern in Bratislava beeindruckten die Profis von Bundestrainer Uwe Krupp mit taktisch klugem und körperbetontem Spiel. Russland Coach Wjatscheslaw Bykow gestand ein: „Deutschland war heute besser als wir.“ Krupp verfiel seinerseits nicht in Euphorie. Er sei „stolz“ auf seine Mannschaft, die sich vorbildlich an die Vorgaben gehalten habe, sagte der 45-Jährige. „Mir hat die Art gefallen, wie wir das Spiel gewonnen haben“, fügte er hinzu. Seine Profis könnten den Abend nun zwar „verantwortungsvoll genießen“. Eine Feier werde es aber nicht geben, denn noch habe das Team nichts geschafft. Zum Erreichen der WM-Zwischenrunde könnte ein Punkt aus den weiteren beiden Gruppenspielen gegen die Slowakei (Sonntag, 20.15 Uhr) und Slowenien (Dienstag, 16.15 Uhr) reichen. Am gestrigen Abend siegte die Slowakei gegen Slowenien mit 3:1 (0:0, 1:1, 2:0).

Die DEB-Profis legten schon ein beeindruckendes erstes Drittel gegen die Russen hin. Mit großem Einsatz verhinderten sie es, dass der Gegner in Schwung geriet. Es kam ihnen entgegen, dass die kanadischen Schiedsrichter viel durchgehen ließen. Überhaupt trumpften die Deutschen selbstbewusst auf. Der Berliner André Rankel vergab gleich drei Möglichkeiten, der Neu-Mannheimer Christoph Ullmann traf den Pfosten.

Die Russen hingegen wirkten insgesamt zu überheblich. Erst nach der ersten Pause erhöhten sie den Druck. Endras, wertvollster Spieler der WM 2010, knüpfte nahtlos an seine brillanten Leistungen aus dem vergangenen Jahr an. Seine Vorderleute blieben bei ihrer klaren und robusten Linie. Und sie schalteten schnell um. Bei einem Konter spielte der Berliner Constantin Braun Thomas Greilinger im Angriffsdrittel schön an. Der Ingolstädter spielte zwei Russen aus und überwand Goalie Jewgeni Nabokow mit einem Vorhandschuss (24.).

Der Einsatz der DEB-Profis war enorm: Nach einem unnötigen Foul von Marcel Müller überstanden sie kurz vor Ende des zweiten Drittels ein russisches Powerplay ohne Gegentreffer.

Im Schlussabschnitt drängten die Russen wütend auf den Ausgleich. Da Krupps Profis aber eine gute Kondition besaßen, schafften sie es weiterhin, die Angriffe zu entschärfen. „Wir wussten, dass sie hauptsächlich durch die Mitte kommen und haben sie gestört“, sagte Patrick Reimer. Und natürlich hatten die DEB-Profis Endras, der an diesem Nachmittag nicht gewillt war, einen Puck durchzulassen. Kai Hospelt setzte den Puck in der 44. Minute an den Pfosten. Als Patrick Reimer nach einem Alleingang auf 2:0 erhöhte, war der Sieg perfekt. Ins Spiel gegen Gastgeber Slowakei gehen Krupps Profis nun ohne Furcht, Endras befand: „Viel schwerer als gegen die Russen wird es ja wohl nicht werden.“

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