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Sport: Eishockey-WM: Tschechen geben Gretzky Recht

Wayne Gretzky hatte es schon vorher gewusst. Der einstige Eishockey-Superstar aus Kanada, in der vorige Woche zu Gast bei der Weltmeisterschaft in Hannover, hatte Tschechien im Rennen um den Titel ganz oben auf seiner Liste.

Wayne Gretzky hatte es schon vorher gewusst. Der einstige Eishockey-Superstar aus Kanada, in der vorige Woche zu Gast bei der Weltmeisterschaft in Hannover, hatte Tschechien im Rennen um den Titel ganz oben auf seiner Liste. "Die Tschechen spielen zwar nicht immer brillant", hatte Gretzky gesagt, "aber irgendwie kommen die immer durch." Ein Zitat, das sich einwandfrei auf das gestrige WM-Halbfinalspiel der Tschechischen Republik gegen Schweden anwenden lässt: Mit viel Glück und wenig Glanz erreichte der amtierende Weltmeister vor 10 513 Zuschauern in der ausverkauften Preussag-Arena von Hannover das Finale der WM, Tschechien gewann 3:2 (1:0, 1:1, 1:2, 0:0/1:0) nach Penaltyschießen. Im Endspiel treffen die Tschechen auf den Sieger der Partie zwischen Finnland und den USA.

Bereits nach 20 Sekunden hatte Robert Reichel - einst in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Frankfurt Lions aktiv - Tschechien in Führung gebracht. Die Schweden erholten sich von dem frühen Rückstand aber schnell, waren dann über weite Strecken das bessere Team und führten acht Minuten vor Schluss auch verdient mit 2:1. Dann aber gelang Viktor Ujcik der Ausgleich für den Weltmeister, und er war es auch, der nach torloser Verlängerung den entscheidenden Penalty für Tschechien verwandelte.

Damit können die Tschechen heute bereits zum dritten Mal in Folge Weltmeister werden. Schweden hingegen verpasste zum dritten Mal hintereinander ein WM-Endspiel. Das irritierte vor allem Trainer Hardy Nilson. Der glaubte gegen die "Tschechoslowakei" gespielt zu haben, jedenfals nannte Nilson den Gegner bei der offiziellen Stellungnahme so - und das gleich drei Mal. Der Sieger steckte es lächelnd weg. "Wir hatten ein wenig Glück", sagte Tschechiens Verteidiger Jaroslav Spacek, "außerdem hatten wir wohl den besseren Torwart."

Eigens für das Halbfinale hatten die Schweden Superstar Mats Sundin aus der nordamerkanischen Profiliga NHL einfliegen lassen. Sundin war in den Play-offs mit seinem Klub, den Toronto Maple Leafs, ausgeschieden. Eine Hilfe für seine Nationalmannschaft war er gestern aber nicht. Der 30-jährige Stürmer wirkte müde und war einer von vier schwedischen Fehlschützen beim Penaltyschießen.

Die Fans kamen auch so auf ihre Kosten: Obwohl die deutsche Mannschaft bereits am Donnerstag im Viertelfinale ausgeschied, war die Stimmung gestern in der ausverkauften Preussag-Arena erstaunlich gut. Allein, die Versuche der deutschen Fans in der Halle, Schweden und Tschechen zur Welle zu animieren, scheiterten regelmäßig. Bei der zweiten Partie sollte es da noch stimmungsvoller zugehen, dafür sorgten über 4000 finnische Fans unter den Zuschauern in der wieder ausverkauften Preussag-Arena.

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