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Sport: Eishockey-WM: Wayne vergrätzt

Gestern vormitttag hatte der einstige Eishockey-Superstar Wayne Gretzky in der Preussag-Arena zu Hannover mit ein paar guten Freunden ein kleines Spielchen veranstaltet. Zum Spaß hatte Gretzky, der einst in der nordamerikanischen Profiliga NHL den Beinamen "The Great One" bekam, vor leeren Rängen ein wenig gezaubert.

Gestern vormitttag hatte der einstige Eishockey-Superstar Wayne Gretzky in der Preussag-Arena zu Hannover mit ein paar guten Freunden ein kleines Spielchen veranstaltet. Zum Spaß hatte Gretzky, der einst in der nordamerikanischen Profiliga NHL den Beinamen "The Great One" bekam, vor leeren Rängen ein wenig gezaubert. Ganz im Ernst dagegen sollten am Abend etliche NHL-Stars aus der Generation nach Gretzky bei der Eishockey-Weltmeisterschaft vor vollen Rängen zaubern. Doch daraus wurde nichts, Großartiges leistete gestern nur der Außenseiter, was sich am Ende auch im Ergebnis ablesen ließ: Sensationell trotzte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft vor 10 513 Zuschauern in der ausverkauften Preussag-Arena dem Favoriten Kanada ein 3:3 (1:0, 1:0, 1:3) ab. Nach dem gestrigen Punktgewinn sind die deutschen Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales nun wieder gestiegen.

Bundestrainer Hans Zach hatte aus der 1:3-Niederlage seiner Mannschaft gegen die Italiener Konsequenzen gezogen und die Reihen umgekrempelt. So wurde etwa Jungstar Marcel Goc von der ersten in die vierte Sturmreihe versetzt. Dass sich die Deutschen allerdings ausgerechnet gegen den 21fachen Weltmeister derartig gut verkaufen würden, war nicht zu erwarten. Im ersten Drittel war die Schussstatistik ausgeglichen. Hinter sich greifen musste im Anfangsabschnitt nicht der stark haltende Christian Künast, sondern der kanadische Torhüter Fred Braithwaite. Nach einem Schlagschuss des Mannheimers Dennis Seidenberg ließ Braithwaite die Scheibe nach vorn prallen, und Seidenbergs Mannheimer Klubkamerad Wayne Hynes war zur Stelle.

14 Minuten waren da gespielt, und eigentlich sprach einiges dafür, dass die Kanadier dieses Ergebnis schnell korrigieren würden. Schließlich hatten die Nordamerikaner im bisherigen Turnierverlauf alle ihre vier Partien deutlich gewonnen. Doch das Team von Hans Zach hielt weiter dagegen. Es kam noch besser: Hynes erhöhte sogar auf 2:0 für Deutschland.

In der 43. Minute vergab Jan Benda die wohl größte Chance, für klare Verhältnisse zu sorgen, was sich aber rächen sollte: Kanada gelang in der 46. Minute das Anschlusstor, der Puck rutschte Künast durch die Schoner. Kurz danach hatte Klaus Kathan mit einem Pfostenschuss Pech. Kanadas Stürmer Brad Isbister hatte da mehr Glück, er stocherte allein vor Künast den Puck ins deutsche Tor. Nach 51. Minuten war der Ausgleich gefallen, doch Marco Sturm gelang schon eine Minute später das 3:2. Aber Sturm und Co. retteten diesen Vorsprung nicht über die Zeit, Isbister schoss vier Minuten vor Schluss der Ausgleich. Trotzdem, am Ende jubelten fast alle Zuschauer in der Preussag-Arena.

Einer natürlich nicht, und der hieß Wayne Gretzky. Von der Tribüne aus verfolgte der Teamchef der kanadischen Nationalmannschaft mit eisiger Miene das Geschehen auf dem Eis. Nur ein Unentschieden gegen den Underdog aus Deutschland, das kommt in Kanada, dem Ursprungsland des Eishockeys, nun mal nicht gut an.

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