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Eiskunstlauf: Albtraum on ice

Die Paarlauf-Weltmeister Sawtschenko und Szolkowy verpatzen ihre Grand-Prix-Kür und sind ratlos.

Die Paarlauf-Weltmeister Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy haben einen denkbar schlechten Start in die Grand-Prix-Serie im Eiskunstlauf erwischt: Nach einer völlig verpatzten Kür landeten die Chemnitzer in Paris bei der Trophée Bompard nur auf Rang drei. Es ging fast alles schief, was nur schief gehen konnte. Ein Ausrutscher von Sawtschenko bei der Spiralschrittfolge brachte die Sachsen komplett aus dem Konzept, und sie verpatzten auch noch den dreifachen Salchow, die Todesspirale und den Wurfsalchow.

Fassungslos schüttelte die gebürtige Ukrainerin Sawtschenko nach dieser Vorstellung den Kopf, und Szolkowy verharrte mit versteinerter Miene in der Schlusspose. Nun wollen beide sogar überdenken, ob sie die schwere Kür zu einer von André Rieu eingespielten Version von „You’ll never walk alone“ aufgeben sollen. Schließlich müssen sie frühzeitig reagieren, wenn es grundsätzliche Probleme gibt. Im Februar finden die Olympischen Winterspiele in Vancouver statt, im Januar wollen die Weltmeister die EM als Generalprobe für Olympia nützen.

„Jetzt müssen wir sehen, was wir machen. Wir entscheiden, wenn wir wieder zu Hause sind“, sagte der enttäuschte Trainer Ingo Steuer. Mit 174,42 Punkten fielen die Deutschen klar hinter die fehlerlosen Russen Maria Muchortowa und Maxim Trankow (192,93) und die Kanadier Jessica Dubé und Bryce Davison (180,97) zurück. Eine wirkliche Erklärung für den Blackout hatten weder die Sportler noch Steuer am Tag danach. „So was kann passieren. Im vergangenen Jahr ist es im Grand-Prix-Finale passiert“, sagte Sawtschenko am Sonntag.

Die frühere Junioren-Weltmeisterin hatte direkt nach der Nebelhorn-Trophy Ende September mit einer Erkältung im Bett gelegen. „Wir haben erst am Montag und am Dienstag dieser Woche wieder voll trainieren können“, sagte Steuer. „Im Kurzprogramm kann man das noch kompensieren, in der Kür fehlt die Kraft.“ Wegen der Erkrankung hatten die Chemnitzer ein Schaulaufen in Mailand abgesagt. „Wenigstens die Olympia-Norm haben wir geschafft“, sagte Szolkowy ironisch. Die Vorgabe dafür war, einmal auf dem Treppchen zu stehen.

Für die Männer war diese Norm auf 173 Punkte festgelegt, die der Deutsche Meister Peter Liebers mit 176 Zählern zum zweiten Mal klar erreichte. Der Berliner, der mit einer soliden Leistung auf Rang zehn kam, hat sich damit als erster deutscher Einzel-Läufer für die Olympischen Spiele qualifiziert.

In Paris beeindruckte Weltmeisterin Yu-Na Kim aus Korea mit 210,03 Punkten. Sie hatte dabei Ex-Weltmeisterin Mao Asada (Japan) deklassiert. In dieser Form dürfte die Koreanerin in Vancouver kaum zu schlagen sein. Den hochklassigen Männer-Wettbewerb gewann Nobunari Oda aus Japan. Der französische Europameister Brian Joubert enttäuschte als Vierter. dpa

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