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Eiskunstlauf: Neuer Streit um Trainer Steuer

Elf Monate vor den Olympischen Winterspielen schwelt im deutschen Eiskunstlauf-Lager neben der Affäre um Sportdirektor Udo Dönsdorf noch ein anderer Konflikt.

Los Angeles - Die ungelöste Frage, ob Ingo Steuer, der frühere Stasi-Mitarbeiter und jetzige Trainer der Paarlauf-Weltmeister Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy in Vancouver zum deutschen Team gehören wird. Die Deutsche Eislauf-Union (DEU) hat dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vor den Weltmeisterschaften in Los Angeles, die gestern begonnen haben, eine provisorische Mannschaftsmeldung für die Überprüfung auf eine Stasi-Mitarbeit zuschicken müssen. „Auf der Liste steht natürlich auch Steuer, der mit seinem Paar Medaillenchancen haben wird“, sagte DEU-Vizepräsidentin Elke Treitz. „Ich kann nur hoffen, dass so viel Taktgefühl da ist, uns nicht zwischen Kurzprogramm und Kür bei dieser WM zu benachrichtigen“, sagte sie.

„Man darf nicht hingehen und sagen, die Aktenlage ist in Stein gemeißelt“, sagte Holger Niese, Geschäftsführer der DOSB-Kommission, „es gibt keinen Automatismus. Sport hat eine Vorbildfunktion.“ Besonders bei Olympia ginge es um die Frage, ob diese Funktion mit einer Spitzeltätigkeit vereinbar ist.

Die Anwältin des Chemnitzer Erfolgstrios, Karla Vogt-Röller, geht davon aus, dass Steuer als „offizieller Trainer und nicht als Privatier“ in Kanada an der Bande stehen wird. Die Juristin aus Berlin schließt aber notfalls einen Gang vor Gericht nicht aus. dpa

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